Bad Urach:
Groß angelegter Marihuanahandel aufgedeckt
Stand: 28.08.14 12:22 Uhr
Nach mehrmonatigen Ermittlungen ist es der Rauschgiftermittlungsgruppe der Kriminalpolizei gelungen, einen groß angelegten Drogenhandel in Bad Urach aufzudecken und mehrere Tatverdächtige dingfest zu machen.
Drei Beschuldigte, zwei Männer und eine Frau, die seit vielen Monaten in Bad Urach einen schwunghaften Handel mit Marihuana betrieben haben sollen, wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen bereits Anfang August in Untersuchungshaft genommen. Einer der mutmaßlichen Lieferanten der illegalen Drogen wurde am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt, der gegen den 23-Jährigen die Untersuchungshaft anordnete.
Die Ermittlungen gegen die Verdächtigen begannen im Februar 2014, als sich Hinweise häuften, dass ein in Bad Urach wohnhafter, 21-Jähriger Mann regelmäßig Marihuana an Jugendliche verkaufen soll. Durch die Nachforschungen der Polizei erhärtete sich dieser Tatverdacht gegen den 21-Jährigen, bei dem es sich nach jetzigem Ermittlungsstand um den Drahtzieher der Drogengeschäfte handelte, mit denen er seinen Lebensunterhalt verdiente. Mit Unterstützung seiner 26-jährigen Freundin und einem 27 Jahre alten Komplizen verkaufte er überwiegend in Bad Urach Marihuana an einen festen Kundenstamm, darunter etliche Minderjährige.
Im Rahmen von Durchsuchungen konnten am 5. August 2014 bei den drei Beschuldigten und in einem bei Grabenstetten angelegten Versteck insgesamt über acht Kilogramm Marihuana und fast 7.000 Euro mutmaßliches Dealergeld aufgefunden werden. Außerdem wurde das Fahrzeug der Marke Mercedes AMG des 21-Jährigen beschlagnahmt, welches mutmaßlich mit den Gewinnen aus dem Drogenhandel finanziert worden war. Nach den durchgeführten Ermittlungen hatte das Trio bis zur Festnahme innerhalb eines halben Jahres mit mindestens 13 Kilogramm Marihuana mit einem Verkaufswert von 130.000 Euro gehandelt. Eine weitere Einnahmequelle hatten sich die Verdächtigen dadurch verschafft, indem sie unter Mitwirkung von einem Strohmann auf betrügerische Art und Weise Bankkredite erschlichen, wodurch einer Bank ein Schaden in Höhe von 60.000 Euro entstand.
Ermittlungen zur Herkunft des in Bad Urach verkauften Marihuanas führten zu dem nunmehr verhafteten 23-Jährigen, der sich in einer Unterkunft für Asylsuchende in Reutlingen aufhielt. Gemeinsam mit einem 36-jährigen Komplizen aus Tübingen und weiteren Personen soll er in den vergangenen sechs Monaten insgesamt 16 Kilogramm Marihuana verkauft haben, weshalb die Staatsanwaltschaft Tübingen Haftbefehle erwirkte. Während die Polizei den 23-Jährigen am Dienstag festnehmen konnte, ist der 36-Jährige derzeit noch auf der Flucht. Die Ermittlungen dauern an.
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