Ammertalbahn | Bildquelle: RTF.1

Baden-Württemberg:

Ein Ziel, ein Ticket - Der neue bwtarif

Stand: 22.11.18 15:11 Uhr

Wer von Grafenberg bei Reutlingen mit Bus und Bahn zum Stuttgarter Fernsehturm fahren will, der braucht aktuell drei Tickets. Eines, um mit dem Bus nach Metzingen zu kommen, ein zweites für den Zug von Metzingen nach Stuttgart und ein drittes für den Stuttgarter Stadtverkehr. Das ändert sich ab dem 9. Dezember mit dem neuen bwtarif, einer Tarifreform für den öffentlichen Nahverkehr in Baden-Württemberg.


"Ein Ziel, ein Ticket. Landesweit." genau so soll der neue bwtarif funktionieren. Durch die Tarifreform will das Verkehrsministerium den ÖPNV stärken und die Bürger dazu bringen, dass sie zum Beispiel für den Weg von Grafenberg zum Stuttgarter Fernsehturm, ihr Auto in der Garage stehen lassen. Denn noch sei das Auto hier die bessere Alternative.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann will die Komplexität loswerden und den Waben, Automaten und Zonen den Kampf ansagen. Es brauche ein einfaches und einladendes Angebot. Nur so könne ein guter ÖPNV geschaffen werden.

Die Tickets des bwtarifs sollen überall verkauft werden – auch online. Das Ziel dabei ist, dass Anbieter von Car-Sharing-Angeboten oder ähnlichem ihre Dienstleistung mit einem Zugticket kombinieren können.

Außerdem werden die Tickets mit dem neuen Tarif im Schnitt um 25 Prozent günstiger. Teilweise sinken die Preise sogar um 50 Prozent. In Baden-Württemberg von einem Ort zum anderen zu kommen kostet dann niemals mehr als 30 Euro.

Hermann wolle dann von niemand mehr hören, dass es zu teuer wäre.

Die Verkehrsverbünde und Busunternehmen hätten erkannt, dass das aktuelle System nicht mehr zeitgemäß sei. Der Weg, hin zu einem gemeinsamen Tarif, sei aber trotzdem kein einfacher gewesen.

Am 9. Dezember ist also mit dem neuen Tarif eine Kooperation da, die dem Kunden und der Umwelt zu Gute kommen soll. Das Land unterstützt den bwtarif daher mit 20 Millionen Euro pro Jahr. Politiker aus der Region, wie zum Beispiel Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer, hatten sich bereits sehr erfreut über die Tarifreform gezeigt.

Schon jetzt gibt es Ideen, mit den angrenzenden Bundesländern, sowie mit der Schweiz und mit Frankreich ähnliche Kooperationen einzuführen und es den Bürgern noch einmal einfacher zu machen, mit dem Zug an ihr Ziel zu kommen - wo immer es auch liegen möge.
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