Einen Rückblick, aber auch Ausblick bietet Gabriel ausführlich in seinem neuen Buch „Zeitenwende in der Weltpolitik." Barbara Bosch: "Ich habe das Buch noch nicht gelesen, schauen wir mal, ob ich mir heute Abend Anregungen und Motivation hole." Und damit ist die Oberbürgermeisterin nicht allein. Viele der Anwesenden wollen durch die Gesprächsreihe entscheiden, ob sie das Buch anschließend kaufen und lesen wollen.
Bei der Umfrage zu Gabriels Person zieht sich außerdem eine Meinung, wie ein roter Faden durch die Antworten: "Ich finde er hat einen sehr guten Job als Außenminister gemacht und ich finde es eigentlich schade, wie er abserviert wurde." oder auch "Ich finde es schade, dass er jetzt wieder in der hinteren Reihe ist"Sigmar Gabriel selbst empfindet das wohl nicht ganz so schlimm. "So ist das manchmal in der Politik. Das Leben ist ja nicht zu Ende, wenn man nicht mehr in der Regierung ist, insofern freut es mich, wenn Menschen so denken, aber für mich persönlich ist es jetzt nicht dramatisch."
Auf die Frage was in der nächsten Zeit außer seiner Buchvorstellung für ihn ansteht, antwortete er wie folgt. "In diesem Jahr hoffentlich irgendwann Weihnachten. Und im nächsten Jahr – mal gucken. Ich habe eine ganze Reihe, die ich mache. Ich habe viel Spaß daran an der Universität in Bonn zu unterrichten, ich habe einen Lehrauftrag in Harvard, also internationale Politik wird bestimmt das sein, was mich nach wie vor am meisten interessiert."
In der Veranstaltungsreihe „Autor im Gespräch", die eine Kooperation der Stadtbibliothek Reutlingen, der Kreissparkasse Reutlingen und Osiander ist, erzählt Sigmar Gabriel ,teilweise sehr privat, von eigenen Erfahrungen mit dem türkischen Außenminister, mit Putin, aber auch von Debatten mit Angela Merkel.
Eines betont er in diesem Gespräch mit Moderator Wolfgang Niess immer wieder – Deutschland müsse sich seiner Verantwortung, wenn es um Europa geht, bewusst werden.
"Früher war die deutsche Frage aller anderen, was müssen wir machen, dass die Deutschen kein Unsinn veranstalten. Weil zwei mal ein Weltkrieg aus diesem Land herausgegangen ist. Und jetzt ist glaube ich die Deutsche Frage, die Fragen, die sich an uns richten, das die Fragen, die sich an uns richten, was wir bereit sind an Verantwortung mit zu übernehmen, diese Art von Verantwortung mussten wir in der Vergangenheit nie tragen. Klar, wir haben für vieles mit bezahlt, aber es geht weit mehr als um Geld. Wie weit sind wir bereit uns in Europa einzumischen, uns einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Das wollen alle von uns wissen und wir sind ein bisschen dabei uns nur um uns selber zu kümmern. Und das ist nicht gut."Bei den Menschen im Publikum kam die offene und zum Teil auch recht humorvolle Art, mit der der ehemalige Wirtschafts- und Außenminister seine Ansichten darstellte, gut an. Mehr über den Buchinhalt und die Ansichten Gabriels auf das aktuelle politische Weltgeschehen, sehen Sie morgen bei uns nach den Nachrichten. Natürlich nur hier auf RTF.1
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