Schüler im Unterricht | Bildquelle: RTF.1

Baden-Württemberg:

Kultusministerium und Statistisches Landesamt stellen Übergangsquoten vor

Stand: 27.01.14 16:37 Uhr

Die Gesamtschülerzahl im Land hat sich im vergangenen Schuljahr stark verändert. Das liegt allerdings nicht nur am demografischen Wandel. Knapp zwei Prozent weniger Schüler als 2012/2013 besuchen im aktuellen Schuljahr eine öffentliche allgemeinbildende Schule in Baden-Württemberg. Geändert hat sich auch, wie sich die Schüler auf die einzelnen Schularten verteilen. Das sei laut Kultusminister Andreas Stoch zwar auffällig, aber nicht überraschend.

Die Trends bei den Übergängen hätten sich im aktuellen Schuljahr weiter verstärkt – das gab die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Carmina Brenner, heute bekannt. Das liege an den neuen Rahmenbedingen: Die Grundschulempfehlung sei nicht mehr verbindlich, so Brenner. An einigen Gymnasien sei wieder ein neunjähriger Zug eingeführt worden. Und es gäbe eine neue Schulart: Die Gemeinschaftsschule. 2012 seien es noch 42 gewesen. In diesem Schuljahr seien es schon 131. Und damit gäbe es laut der Präsidentin natürlich auch mehr Wahlmöglichkeiten. Auffällig dabei sei, dass deutlich weniger Kinder nach der Grundschule eine Haupt- oder Werkrealschule besuchen würden. Auch der Zugang an Realschulen hätte leicht abgenommen. Für das Gymnasium hätten sich dagegen knapp 45 Prozent entschieden. Besonders bei Kindern ohne deutschen Pass habe sich viel verändert. Auch da gehe der Trend zu Realschulen und Gymnasien statt zu Haupt- und Werkrealschulen.  Die hohen Übergangsquoten des Vorjahres auf diese beiden Schularten hätten sich laut Brenner damit bestätigt. Und durch diese Entwicklung hätten sich die Unterschiede beim Übergangsverhalten von deutschen und ausländischen Kindern spürbar verringert. Die Gemeinschaftsschule sei bei deutschen und ausländischen Übergängern gleichermaßen beliebt. Da habe es im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs um das Dreifache gegeben.

Überwiegend positiv sieht Kultusminister Andreas Stoch die Entwicklung an beruflichen Schulen. Denn das Angebot entspreche der Nachfrage. Da gäbe es jetzt durch die zusätzlichen gut 150 Eingangsklassen ein Angebot, das auch der Nachfrage entspreche, so Stoch. Das heiße, es gäbe zwar Doppelbewerbungen, aber die Landesregierung könne feststellen, dass sie alle Bewerber, die einen Platz am beruflichen Gymnasium wollten, auch versorgen könnten. Positiv verzeichnete Stoch auch, dass die Schulen ihre Pädagogik mehr und mehr den unterschiedlichen Schülern anpassen würden. Aber gerade da müsse die grün-rote Landesregierung reagieren, hieß es von Seiten der FDP, und die Realschulen weiter stärken, statt alle Ressourcen in die Gemeinschaftsschulen zu stecken.

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