Hier wurde Konrad Alber Koch 1869 geboren: in der Gaststätte Neuhaus im Schömberger Stadtteil Schörzingen. Als eines von zehn Kindern musste der kleine Junge in der Gaststube helfen, wobei er mit vielen Reisenden aus Nah und Fern in Verbindung kam. Hier wurde auch sein Interesse für Burgen und Ruinen geweckt.
Er habe laut Autor Peter Wagner zum Kinderzimmerfenster oben herausgeschaut, von wo aus er den Oberhohenberg gesehen habe – die Stammburg der Grafschaft von Hohenberg. Dort sei früher eine ganz große Burg drauf gewesen. Sein Vater habe immer wieder Wanderungen gemacht oben auf dem Berg und dann habe Koch da die Burgruine, was noch vorhanden war, kennengelernt, "und das hat sein Leben beeinflusst".
Koch hatte Dekorationsmaler gelernt, später Kirchenmalerei studiert. 1907 habe Koch laut Peter Wagner begonnen, seine Heimatburg zu erforschen, dort zu graben, die Fundamente freizulegen und auf Grundrisspläne aufzuzeichnen, aus denen er später die Burg rekonstruieren konnte. So verfuhr er auch mit anderen Burgen. Er hatte immer Aufträge bekommen von Kirchenmalereien. Da er dann am Sonntag in der Kirche nicht arbeiten konnte, habe er geschaut, wo in der Umgebung ein Schloss oder eine Burg sei und dann habe er dort am Sonntag gearbeitet. Koch war auch verbunden mit dem Schwäbischen Albverein, der ja im ganzen Land Baden-Württemberg irgendwo ansässig ist, und die hätten im lait Peter Wagner eben immer geholfen bei den Grabarbeiten. Später bekam Konrad Albert Koch viele Aufträge vom königlichen Bauamt, auch ganz vorhandene Burgen und Schlösser zu erforschen, und für das Denkmalbuch vom Königreich Württemberg dokumentieren.
Eine Burg beispielsweise, die Koch im Lauf seiner jahrelangen Forschungen dokumentierte, ist die Weilerburg bei Rottenburg – laut Wagner eine der wichtigsten Burgen in Baden-Württemberg. Dort wurde Gräfin Gertrud von Hohenberg, die spätere Königin Anna von Habsburg, geboren. Von der Burg ist fast nichts mehr da, nur noch Kellerräume, Treppen nach unten in den Keller. Aber die habe der Schwäbische Albverein rekonstruiert mit großem Aufwand. Konrad Albert Koch habe das schon gemacht, 1910 oder 1911hat er da auch schon gearbeitet. "Und wir waren überrascht, mit welcher Güte der gearbeitet hat. Wir haben mit modernen Technologien, mit Bodenradar gearbeitet und er hat das nicht zur Verfügung gehabt, aber seine Pläne waren fast so gut wie unsere heutigen."
In seinem Buch „Der Burgenforscher Konrad Albert Koch" hat Peter Wagner die Lebensgeschichte von Konrad Albert Koch beschrieben. Das Buch enthält nur Bilder einzelner Burgen, Kirchen und Klöster, um zu zeigen, wie Koch gearbeitet hat. Inzwischen ist aber auch ein umfassender Bildband zum Thema erschienen.
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