Etwas weniger als die Hälfte, nämlich 40 Prozent, der Einwohnerinnen und Einwohner Reutlingens haben eine Migrationsgeschichte. Menschen mit über 140 verschiedenen Nationalitäten leben in Reutlingen. Viele von ihnen waren einst Gastarbeiter, die am Industriestandort Reutlingen versucht hatten, ihr Glück zu finden. Andere sind vor Krieg und Hungersnot nach Deutschland geflohen.
Die Achalmstadt wächst jährlich um circa 1000 Einwohner. Sie steht also immer vor der Herausforderung, Menschen mit Migrationsgeschichte teilhaben zu lassen. In Reutlingen habe Migration noch keinem geschadet. Im Gegenteil: die Reutlinger Unternehmen beispielsweise suchen händeringend nach Fachkräften. Ob die aus dem Ausland oder Inland kommen, spielt dabei keine Rolle. Auch die Stadtverwaltung versucht die Migranten beim Fußfassen so gut es geht zu unterstützen.
2017 habe die Stadt 1,3 Millionen Euro für Sprachförderung ausgegeben, so Oberbürgermeisterin Barbara Bosch. 2019 soll es doppelt so viel sein. Die Sprache. Ohne Zweifel eine der wichtigsten, wenn nicht gar die wichtigste Voraussetzung für eine gelungene Integration. Da vermutet so manch einer, dass Orte, wo Migranten nur die eigene Sprache sprechen, einer gelingenden Integration im Weg stehen würden. Laut Migrationsforscher Jens Schneider ist es allerdings genau andersherum. Solche orte würden den Migranten helfen, richtig Fuß zu fassen.
Wie es mit der Fortschreibung des Integrationskonzeptes weitergeht, wird noch verhandelt. Jetzt zumindest hat die Stadtverwaltung viele Ideen, Anregungen und Informationen bekommen, um das neue Konzept erfolgreich umzusetzen.
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