Katastrophengroßübung Uni Tübingen Medizin | Bildquelle: RTF.1

Pfrondorf / Tübingen:

Vorbereitet auf den Ernstfall - Katastrophengroßübung von Medizinstudenten der Universität Tübingen

Stand: 28.09.18 12:28 Uhr

Wie gut werden Ärzte auf Katastrophen vorbereitet? Menschen aus einem Erdbebengebiet, oder nach einer Flutwelle aus den Trümmern zu bergen entspricht schließlich nicht gerade dem Alltagsgeschäft der Doktoren. In Tübingen werden junge Medizinstudenten auf den Ernstfall vorbereitet. Wir waren für sie bei der Großübung im Steinbruch Hägnach bei Lustnau dabei.


Schlechte Sichtverhältnisse und verletzte Patienten, die dringend Hilfe benötigen. So oder so ähnlich könnte der Ernstfall nach einem Erdbeben aussehen. Um darauf vorbereitet zu sein, haben Medizinstudenten an der Universität Tübingen seit diesem Jahr die Möglichkeit, dass Wahlfach „Katastrophenmedizin und Humanitäre Hilfe" zu belegen. Angeboten wird es von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Bei der Großübung würden dann laut Dr. Robert Wunderlich, dem Koordinator, die über die Woche erlernten Kompetenzen praktisch eingesetzt werden. Dabei handle es sich um die Sichtung, Rettung und Versorgung der Patienten.

Ein Erbeben ist aber nur eine der möglichen Katastrophen. Die Studenten wurden sowohl auf auf den Ernstfall bei Naturkatastrophen vorbereitet als auch auf Großunfälle.

Die rund 20 Medizinstudenten bekamen bei der 1,5 Stunden andauernden Großübung Unterstützung von den Johannitern, die die Rolle der Verletzten übernahmen und vom Technischen Hilfswerk Tübingen. Das THW sichtete gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz das Gebäude um sicherzustellen, dass es gefahrlos betreten werden kann. Laut Marko Wannenmacher vom THW, gäbe es dafür speziell geschulte Baufachberater, die im Ernstfall Maßnahmen zur Abstützung des Gebäudes anordnen würden oder dieses eben für eine Rettung freigeben.

Nachdem die angehenden Ärzte die Verletzen aus dem Gebäude gerettet hatten, mussten sie diese auch fachgerecht transportieren und in einem vor Ort eingerichteten Behandlungszelt versorgen. Dabei wurde versucht den Ablauf einer solchen Bergung so realitätsnahe wie möglich darzustellen.

Sollte es hier zu einer Katastrophe kommen oder sollte sich einer der Studierenden dazu entscheiden bei einem humanitären Einsatz im Ausland mitzuarbeiten, profitierte er sicherlich von der einwöchigen Schulung und der Großübung.

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