Ozean | Bildquelle: Pixabay.com

Vermisster Daniel Küblböck:

Mann-über-Bord-Systeme werden laut Ex-Kapitän aus Kostengründen eingespart

Stand: 10.09.18 17:50 Uhr

Der ehemalige Schiffskapitän und Kreuzfahrt-Experte Wolfgang Gregor hat im Fall des auf dem Nordatlantik vermissten TV-Stars Daniel Küblböck Reedereien von Kreuzfahrtschiffen in die Kritik genommen. Die Reedereien würden sich aus Kostengründen moderne Mann-über-Bord-Systeme sparen.

"Moderne Mann-über-Bord-Infrarotsysteme reagieren in Echtzeit", sagte Gregor der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Deshalb gehe ich davon aus, dass man Daniel Küblböck damit längst hätte finden können." 

Bei den Systemen handele es sich um Infrarot-Kameras, die auf Schiffen sofort erfassen, wenn ein Mensch über Bord geht - und diese Information zusammen mit den GPS-Koordinaten an die Brücke weitergeben. Gregor äußerte sein Unverständnis, warum Kreuzfahrtschiffe diese Systeme nicht installiert haben.

"Es ist für die Reedereien eine finanzielle Frage. Die Systeme sind nicht billig", sagte er. "Gleichzeitig muss man sich fragen, wie man an der Sicherheit der Passagiere sparen kann, wenn allein der Bau eines großen Kreuzfahrtschiffes bis zu 1,3 Milliarden Dollar kostet."

WERBUNG:



Seitenanzeige: