Medienrummel bei Professor Conard im Schloss Hohentübingen: Mittlerweile fast ein alltägliches Bild. Neue Fundstücke im Blitzlichtgewitter gibt es in der Tübinger Ur- und Frühgeschichte häufiger. 2009 beispielsweise sorgte das Team um Nicholas Conard gleich zweimal für Aufsehen: Die Venus vom Hohle Fels ist die weltweit älteste Darstellung eines Menschen.
Nur einen Monat später die nächste Weltsensation: Conard präsentierte der staunenden Weltöffentlichkeit die ältesten Musikinstrumente der Menschheit: Flöten aus Knochen und Elfenbein. Sie brachten den Forschern neue Erkenntnisse zur Entstehung der Musik, zum Beispiel den Beweis, dass Musik schon damals im kulturellen Repertoire war.
Zuvor hatte das Team um Nicholas Conard bereits dieses Elfenbeinmammut aus der Eiszeit entdeckt. Das bis dato älteste vollständig erhaltene figürliche Kunstwerk der Menschheit. Gefunden in der Vogelherdhöhle im Lonetal im Alb-Donau-Kreis. Laut Conard sei es phantastisch und perfekt gelungen. In der Fachwelt habe dies als problematisch gegolten. Es sei nicht vorstellbar gewesen, die Perfektion ohne Vorläufer schlagartig zu erreichen. Aber es sei so. Die Empirie spreche für die schlagartige Perfektion.
Eines ist sicher: Noch sind nicht alle Artefakte aus der Urgeschichte der Menschheit geborgen. So werden die Höhlen der Schwäbischen Alb – mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe – und das Team um Nicholas Conard wohl auch in Zukunft noch für so manche Überraschung gut sein.
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