plusEinhundert Arbeit | Bildquelle: RTF.1

Münsingen:

Inklusion am Arbeitsplatz - Menschen mit Behinderung am normalen Arbeitsleben teilhaben lassen

Stand: 07.09.18 11:42 Uhr

Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen - wo ginge das besser als bei der Arbeit. Um diesen Gedanken umzusetzen gibt es "plusEinhundert Netzwerk Arbeit inklusiv" - eine Initiative der Inklusionskonferenz im Landkreis Reutlingen. Insgesamt 100 neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung sollen in den kommenden Jahren entstehen. Einen davon hat Olga Rhein im Hotel Gasthof Hermann in Münsingen.


Zimmer putzen und herrichten – das ist die Hauptaufgabe von Olga Rhein. Seit dem ersten März ist sie fest angestellt im Hotel Gasthof Hermann. Ein dreimonatiges Praktikum hat sie vorher von der Tätigkeit im Hotel überzeugt. Und auch ihr Chef, Inhaber Rainer Autenrieth, schätzt ihre Arbeit. Sie habe sich gut entwickelt. Zwar brauche sie ein kleines Arbeitsspektrum mit immer dem gleichen Arbeitsablauf, wenn dieser aber sitze, könne man Schritt für Schritt weiter aufbauen.

Zu der Stelle gekommen ist Rhein durch die Jobberaterin der Bruderhausdiakonie Sabine Mede, die bei der Suche nach einem Praktikumsplatz half. Zunächst nur einen Tag die Woche arbeitete sie über einen Monat im Gasthof, die restlichen vier Tage in der Bruderhausdiakonie. Die ständige Umstellung war aber zu viel. Deshalb hat Rainer Autenrieth ihr das dreimonatige Vollpraktikum angeboten und das habe sich sehr positiv entwickelt.

Momentan braucht Olga Rhein zwar auch in der Festanstellung noch größere Betreuung, die sie in der Hausdame Margit Zehentbauer findet, dennoch ist Autenrieth froh sie zu beschäftigen. Genau wie das Hotel Gasthof Hermann sollen auch andere Arbeitgeber in Zukunft davon profitieren, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Susanne Blum, die Leiterin der Geschäftsstelle Inklusionskonferenz Landkreis Reutlingen, möchte den Arbeitgebern Mut machen. Sie würde sich wünschen, dass sich viele Arbeitgeber für das Thema öffnen. Die Einstellung eines behinderten Menschen wäre ohne Risiko möglich und gut begleitet. Man bekomme Unterstützung durch verschiedene Dienste wie beispielsweise den Integrationsfachdienst, die Agentur für Arbeit oder die Integrationsbeauftragte der IHK. Diese helfen bei organisatorischen Fragen und assistieren am Arbeitsplatz. Außerdem gibt es für die Beschäftigung einen Lohnkostenzuschuss von bis zu 70 Prozent.

Für die Zukunft wünscht sich Blum, dass die Gesellschaft erkenne, dass Menschen mit Behindreung dazugehören und die Gesellschaft bereichern mit Vielfalt und Mehrwert. Die nachhaltige Teilhabe auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sei für Menschen mit Behinderung sowie alle anderen Menschen deswegen ein wichtiger weiterer Schritt in Richtung Inklusion.

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