Schon von weitem ist dem Haus anzusehen, dass es etwas Besonderes ist. Das Haus eines Künstlers. Der ehemalige Eigentümer Peter Kramer wohnte hier nie. So gibt es im Gebäude kein einziges Schlafzimmer, sondern nur „gute Stuben". Denn die meiste Zeit hielt sich Peter Kramer hier auf und nicht in seinem benachbarten Wohnhaus.
Er habe sich eine Werkstatt eingerichtet und dort geschafft, erzählt Sabine Kramer. Außerdem hätte er das Haus als Ausstellungsraum genutzt, Gäste empfangen und auch in dem Haus gefeiert.
Reingelassen hat er allerdings nicht jeden. Nur Freunde und Bekannte und ab und zu Menschen, die seine Arbeit wertschätzten. Und auch wenn seine Tochter inzwischen das Haus für die Öffentlichkeit öffnet – sie tut es bislang nur an wenigen besonderen Terminen im Jahr – und da auch nur für das besonders interessierte Publikum. Sie sagt selbst, sie würde nicht jeden reinlassen. Jeder der komme, müsse sich auch damit auseinandersetzen und sich auf eine Führung oder Veranstaltung einlassen.
Und die Erbin hat noch große Pläne: Ein Kiosk oder ein Café, das den Kulturbetrieb finanzieren könnte, ist einer. Denn dort könnten Menschen mit und ohne Behinderung nicht nur in Kontakt kommen, sondern auch zusammen arbeiten. Sie fände es nicht mehr zeitgemäß, alle Menschen getrennt wahrzunehmen – Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Einrichtungen für ältere Menschen. Das solle im Haus aufgelöst werden und jeder solle seinen Platz haben.
So wie im Haus alles seinen Platz hat. Für die einen ist es Gerümpel, doch für Peter Kramer hatte alles seinen Sinn. Ob Kunst oder Kitsch: allein schon die Tatsache, dass jemand Arbeit in etwas gesteckt hat, war für ihn ein Grund es aufzuheben. Egal ob alt oder neu. Seine Materialien fand er zunächst auf Flohmärkten, doch bald war den Pfullingern bekannt, dass er alte Dinge sammelte und verarbeitete.
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