LPK Schulbeginn | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Lehrermangel - Kultusministerin Eisenmann informiert über die aktuelle Situation zum Schulstart

Stand: 06.09.18 16:13 Uhr

Am Montag startet in Baden-Württemberg das neue Schuljahr. Nicht ohne Sorgenfalten sehen viele Eltern dem Schulstart entgegen, denn der Lehrermangel - besonders an Grundschulen - sorgt nach wie vor für viel Unterrichtsausfall. Ob es nun im neuen Schuljahr besser wird und wie die allgemeine Situation im Moment ist, berichtete Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann heute in Stuttgart auf einer Landespressekonferenz.


Erst vor wenigen Tagen räumte sie Fehler bezüglich des aktuellen Lehrermangels ein. Ein Grund für den extremen Lehrermangel im ganzen Land sei unter anderem die überproportionale Pensionierungswelle 2017, die man hätte absehen können, so die Kultusministerin. Insgesamt gab es für das neue Schuljahr 5.700 Lehrerstellen in Baden-Württemberg zu besetzen. Über 40.00 der Stellen kamen durch Pensionierung zu Stande. 5.000 Stellen konnten besetzt werden, somit bleiben rund 700 unbesetzte Stellen. Von diesen seien über 600 Stellen noch aus dem letzten Schuljahr offen, so Eisenmann.

Neu hinzugekommen seien somit lediglich 100 offene Stellen, was bedeuten würde, dass die ersten Maßnahmen gegen den Lehrermangel erfolgreich seien und die Entwicklung gestoppt wurde. Die mit gezogenen 600 Stellen zu besetzen, werde auch in den nächsten Jahren eine große Aufgabe sein.

Doch nicht nur eine gestiegene Geburtenrate, sowie die Pensionierungswelle seien Schuld an dem Lehrermangel. Das zentrale Problem der 600 Stellen, von denen 500 im Bereich der Grundschule sünden, sei, dass die Semester-Anzahl von sechs auf acht Semester erhöht worden sei. Daher kämen weniger Abgänger.

Die Maßnahmen gegen den Lehrermangel seien Aktionen wie persönliche Kontaktaufnahmen mit zukünftigen Lehrkörpern oder solchen, die im Moment arbeitslos gemeldet seien. Denn es gäbe einige Lehrerinnen und Lehrer, die bereits ausgebildet wären und denen das Land Angebote für eine unbefristete Lehrtätigkeit machen würde. Ein Problem dabei sei das geografische Beharrungsvermögen junger Lehrer. Man müsse in der Diskussion um befristete Verträge deutlich machen, dass es vielen lieber sei, befristet in einer Großstadt zu arbeiten, als unbefristet in kleineren.

Maßnahmen wie die Besoldungsstufe der Lehrkräfte auf A13 zu erhöhen oder nicht ausgebildete Lehrkräfte einzustellen, lehnt Eisenmann ab. Trotzdem: besorgt müsste in Baden-Württemberg eigentlich niemand sein, von einem Versorgungsmangel oder gar Bildungsnotstand wäre man weit entfernt. Im Gegenteil: der Schwerpunkt auf Schlüsselqualifikationen wie Lesen, Schreiben und Rechnen würde in der Grundschule weiterhin ausgebaut und mit Zusatzstunden erweitert werden.

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