Tiere Tierheim | Bildquelle: RTF.1

Pfullingen:

Situation im Tierheim in den Sommerferien

Stand: 03.09.18 08:52 Uhr

Sommerzeit ist Ferienzeit. Und Ferienzeit ist Urlaubszeit. Und für so manchen Tierbesitzer taucht mit der Urlaubszeit die Frage auf: Was mache ich mit meinem Haustier? Denn die meisten Tiere lassen sich - von Hunden einmal abgesehen - nur schwer in den Urlaub mitnehmen. Viele wissen sich dann nicht anders zu helfen, als ihr Tier auszusetzen oder im nächsten Tierheim abzugeben, weshalb die Tierheime zur Ferienzeit oft aus allen Nähten platzen.


Etwa 125 Tiere beherbergt das Tierschutzzentrum Pfullingen derzeit. Darunter knapp 25 Exoten wie Affen, Schlangen, Papageien und Schildkröten, knapp 30 Katzen und jeweils 25 Hunde und Kleintiere. Mit Beginn der Sommerferien hat sich die Situation nicht dramatisch verschlimmert. Es habe laut Tierheimleiterin Anja Zeller aber einige Anfragen von Haltern gegeben, die ihre Tiere abgeben wollten – vermutlich aus urlaubsbedingten Gründen. Die Leute würden das zwar vor Ort nicht sagen, es seien dann die verschiedensten Abgabegründe – die häufigste ist Allergie. "Aber da es dann immer ganz plötzlich und ganz schnell gehen musste und man auch überhaupt keine Zeit mehr hatte, das Tier vielleicht noch ein paar Wochen bei sich unterzubringen, bis wir Platz haben, gehe ich davon aus, dass es urlaubsbedingte Anfragen waren." Einige der Tiere hat das Tierschutzzentrum aufgenommen, jedoch nicht alle. Weil es dafür es in dem verhältnismäßig kleinen Tierheim nicht genug Platz gibt und aktuell auch ein Vollzeit-Tierpfleger fehlt, mussten einige Anfrager in andere Tierheime geschickt werden. Zwischendurch habe es auch mal geklappt, dass man die Tiere direkt von zu Hause vermitteln konnte. "Und was ich den Leuten immer anbiete: dass wir es auf unsere Homepage setzen können."

Von Tieren, die von ihren Besitzern aus Urlaubs- oder anderen Gründen ausgesetzt wurden, ist das Tierheim Pfullingen nur indirekt betroffen. Denn für Fundtiere im Kreis ist das Tierheim Reutlingen zuständig. Dennoch gab es über die Jahre hinweg immer wieder Extremfälle, bei denen das Tierschutzzentrum eine Ausnahme machte – als beispielsweise eine Katzenmama mit ihren Jungen einfach nachts über den Zaun geworfen wurde, oder mitten im Winter ein Karton mit Bartagamen vor der Tür stand. Anja Zeller kann es nicht nachvollziehen, dass Menschen ihre Tiere abgeben – oder noch schlimmer: aussetzen – weil sie in Urlaub fahren wollen: "Man sollte sich eigentlich vorher überlegen, bevor man sich ein Tier anschafft, was da so kommen könnte, dass man tatsächlich mal in Urlaub fährt. Wir führen zum Beispiel auch eine Katzenpension, da könnte man seine Tiere im Zweifel unterbringen, oder sich halt eine Betreuung zu Hause suchen. Und wenn man dafür keine Lösung findet, sollte man sich halt auch kein Tier anschaffen. Das finde ich verantwortungslos."

Die vielen Tiere im Tierschutzzentrum warten auf eine neue Familie, wie etwa der Kampfschmuser Martin. Schwer zu vermitteln seien laut Anja Zeller die sogenannten Exoten. Die meisten von ihnen leben schon sehr lange im Pfullinger Tierheim.

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