Pflüg-Weltmeisterschaft | Bildquelle: RTF.1

Kirchentellinsfurt:

Pflüg-Weltmeisterschaft - 29 Nationen gegeneinander auf dem Hofgut Einsiedel

Stand: 01.09.18 17:11 Uhr

Die bereits 65. Weltmeisterschaft im Pflügen hat begonnen. Zu dem Großereignis sind tausende Menschen auf das Hofgut Einsiedel bei Kirchentellinsfurt im Landkreis Tübingen gekommen und haben den Landwirten bei ihren Duellen zugesehen.

100 Meter lang und 20 Meter breit ist das Beet, das die Beetpflüger bearbeiten müssen. Bei den Drehpflügern ist es ein Trapez, 16 auf 24 Meter. Und das muss jeweils laut dem Geschäftsführer des Deutschen Pflügerrats, Bernhard Rodenkirch, so exakt wie möglich gepflügt werden. Es gibt 12 Bewertungspunkte, die unter anderem auf Gradheit ausgerichtet sind. Dann das Ausräumen der Furche, die Herstellung des Saatbeetes. Wenn man dann auf den Acker geht, muss es relativ trittfest sein, nicht einfach nur geschüttet. Der Acker muss auch wieder rückverfestigt sein. Der Bewuchs muss komplett untergebracht sein. Es darf keine Hügel, keine Höcker geben.

Für Deutschland tritt unter anderem der 31-jährige Sebastian Murkowski an – er ist viermaliger Deutscher Meister und hat bereits an mehreren Euro- und Weltmeisterschaften teilgenommen. Am populärsten ist Pflügen in Irland und Nordirland. Laut Rodenkirch stellen die Inselstaaten da oben in der Regel immer, oder zumindest sehr oft den Weltmeister. "Wobei die Österreicher auch ihrs dazu tun, um den Weltmeister zu küren." 29 Nationen sind vertreten. Der Sieger wird am Sonntagabend gekürt.

Ebenfalls wird an diesem Wochenende die Regionalmeisterschaft im Pferdepflügen ausgetragen. Am Samstag wurde noch fleißig trainiert. Ans Eingemachte geht's dann Sonntag zwischen 12 und 14 Uhr.

Vier bis fünf Jahre Vorlaufzeit war zur Vorbereitung notwendig, auch um den optimalen Standort zu suchen. Und den hat der Deutsche Pflügerrat mit dem Hofgut Einsiedel gefunden: "Der Hof ist klasse, die Umgebung ist klasse. Und dann muss man auch noch in eine Region gehen, wo viele Menschen wohnen. Die wohnen halt eben im Stuttgarter Bereich. Man muss die Bevölkerung hierhin kriegen um der Bevölkerung nahe zu bringen, wie funktioniert eine Landwirtschaft." Und das wollen die Verantwortlichen und Beteiligten den Besuchern auf vielfältige Art und Weise näherbringen – etwa mit Infoständen oder einem Spezialitäten- und Kreativmarkt. Aber auch viele ehemalige und noch praktizierende Landwirte haben ihre tuckernden Schmuckstücke mitgebracht, um sie dem Publikum zu präsentieren.

Zur Erinnerung an diesen besonderen Tag gibt es ein Erinnerungsdenkmal, wo sich alle teilnehmenden Nationen mit einem Stein verewigt haben.

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