Die Diskussionsrunde mit fünf hochkarätigen Experten setzte sich dann explizit mit dem Thema „Europe United" auseinander. Die Diskussion lief vielfältig differenziert und mitunter kontrovers. Der Tübinger Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hans-Jürgen Bieling wies überzeugend darauf hin, dass nicht zuletzt aufgrund der sozial sehr ungleichen Entwicklungen in Europa insgesamt das Klima mit einem zunehmenden Rechtsruck sehr viel ausgrenzender und nationalistischer geworden sei. Wichtig dabei sei, so Dr. Toni Böhme vom Arbeitskreis Recht der SPD Tübingen, dass sich Deutschland nicht als Lehrmeister aufspiele und zu dominant predige, was unter Rechtsstaat zu verstehen sei. Ein Rechtsstaat müsse von innen wachsen und könne nicht von außen vorgeschrieben und diktiert werden, so Böhme weiter. Wichtig sei laut Dr. Bernd Villhauer, dem Geschäftsführer des Weltethos-Instituts Tübingen aber auch, „wie sich Europa bei den Menschen abbilde. Es bringe nichts, nach Verhandlungen der europäischen Regierungschefs vor allem zu analysieren, wer hat sich durchgesetzt und gewonnen beziehungsweise verloren. Europa müsse vielmehr als Problemlöser ins Bewusstsein kommen, das schaffe Vertrauen und Identifikation, so Villhauer. Viel Gesprächsstoff also über die anschließenden „Empfangs-Häppchen" hinaus. Zumindest bis Katarina Barley ihren Besuch bei der Tübinger SPD zum Jahresende nachholen wird.
Das Interview mit Dr. Martin Rosemann können Sie sich in voller Länger im Video ansehen.
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