List Denkmal | Bildquelle: RTF1

Reutlingen:

Was hat es mit dem Listdenkmal am Reutlinger Bahnhof auf sich?

Stand: 29.08.18 18:08 Uhr

Ganz nahe am Reutlinger Hauptbahnhof erinnert eine eindrucksvolle Statue an den berühmtesten Sohn der Achalmstadt. Er war Nationalökonom - und kämpfte früh für ein einigeres Europa, für den Abbau von Grenzen und für die visionären Perspektiven, die die neue Technologie der Eisenbahn für die Deutschen bereithalten könnte. Er starb aber einsam - und fern der Heimat. Der heutige Beitrag in unserer Themenwoche zu Orten der Erinnerung ist dem Reutlinger Friedrich List gewidmet.


Diese Statue – in Blickweite zum Reutlinger Hauptbahnhof – ehrt den politisch wohl bisher größten Sohn der Stadt Reutlingen. Und alljährlich – immer am 30. November – wird Friedrich List von den Spitzen der Achalmstadt geehrt – mit einer Kranzniederlegung. Denn am 30. November 1846 nahm sich List im bayrischen Kufstein das Leben.

List war 1798 in der damaligen freien Reichstadt Reutlingen als Sohn eines patrizischen Zunftmeisters geboren worden, schlug eine Verwaltungslaufbahn ein, studierte in Tübingen, wurde unter anderem württembergischer Finanzrat in Stuttgart, Professor für Staatsverwaltungswissenschaften, Landtagsbgeordneter – und ein Früh-Liberaler.

List setze sich zudem für den Zusammenschluss der zersplitterten deutschen Territorien zu einem Zoll-und Handelsgebiet ein – und hatte auch die Bedeutung der Eisenbahn erkannt, für deren Verbreitung er kämpfte. Doch sein liberales Denken machte ihn zum Staatsfeind.

Die Statue nahe des Reutlinger Hauptbahnhofs und die Ehrung am alljährlichen Todestag soll der damals unerkannten Größe des Pioniers gedenken. Aber auch der damit verbundenen Tragik.

Sätze, die gerade heute im Zuge weltweiter Krisen irgendwie wieder ganz modern und zeitgemäß klingen. Auch daran kann das List-Denkmal nahe des Reutlinger Bahnhofs die vorbeieilenden Passanten vielleicht erinnern.

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