Wer Hilfe sucht, der könnte es aktuell schwierig haben, diese zu finden. Soziale Berufe leiden besonders stark unter dem Fachkräftemangel. Das gehe soweit, dass die Kommunen sich die Fachkräfte gegenseitig abwerben würden.
Bei den Freiwilligen sähe es nicht anders aus. Deshalb debattiert der Bund aktuell über ein Pflichtjahr für alle. Für Tatti und auch für den Paritätischen Wohlfahrtsverband der falsche Weg. Freiwilligendienste müssten laut Tatti eher aufgewertet werden, attraktiver für junge Menschen, beispielsweise durch Vergünstigungen beim ÖPNV oder kulturellen Einrichtungen.
Im Moment würden die FSJler etwas mehr als 400 Euro bekommen. Das sei zu wenig um den Freiwilligendienst attraktiv zu machen. Auch junge Menschen würden schließlich etwas Geld verdienen wollen. Außerdem müsse es für Menschen die kein Geld verdienen einfacher sein, Sozialleistungen zu bekommen.
Es ginge bei den Ansprüchen schließlich um Existenzsicherung, Grundsicherung für den Lebensunterhalt und keine Vermögen, so Karl-Heinz Kraus, der Vorstand der Paritätischer. Jessica Tatti und ihre Partei fordern deshalb, dass HarzIV durch eine sanktionsfreie Mindestsicherung in Höhe von 1050 Euro ersetzt wird.
Im ersten Schritt wolle jedoch Verbesserung für Menschen, die Hartz IV berechtigt sind, erreicht werden und der Eckregelsatz von 416 auf 570 Euro erhöht werden. Das würde eine wirkliche Verbesserung der Lebensumstände der betroffenen Menschen bedeuten.
Auch müsse die Bürokratie weniger werden. Die Formulare für einen HarzIV Antrag sind zum Beispiel 16 Seiten stark. Das könne ohne Hilfestellung fast nicht bewältigt werden. Deshalb brauche es eine flächendeckende, unabhängige Sozialberatung, die den Menschen helfe zu ihrem Recht zu kommen.
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