KZ Hailfingen / Tailfingen | Bildquelle: RTF1

Hailfingen-Tailfingen:

Sommerthemenwoche: Orte des Erinnerns - KZ-Gedenkstätte

Stand: 28.08.18 11:57 Uhr

Seit Ende Mai 2010 gibt es in Gäufelden an der Gemarkungsgrenze der Landkreise Tübingen und Böblingen eine KZ-Gedenkstätte - ein "Ort der Erinnerung". Denn im Konzentrationslager Hailfingen-Tailfingen sind in der Spätphase des zweiten Weltkriegs mindestens 186 Menschen jüdischen Glaubens ums Leben gekommen. Ein Verein kümmert sich darum, dass das historische Erbe nicht vergessen wird - unser heutiger Beitrag im Rahmen der Sommerthemenwoche.


Seit dem 27. Mai 2010 erinnert ein Stein auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Hailfingen-Tailfingen an lange vergesse Namen und an ein fast in Vergessenheit geratenes dunkles Kapitel jüngster deutscher Geschichte in der Region und gibt damit dieser weitgehend verwilderten Ödfläche zwischen Rottenburg und Gäufelden ein Stück verlorener Vergangenheit zurück.

Im November 1944 seien 600 jüdische Häftlinge von Stutthof - einem KZ bei Danzig - gekommen, erklärt Volker Mall vom Verein "Gegen Vergessen für Demokratie". Bis zum Februar 1945 hätten sie die Landebahn auf dem Nachtjägerflugplatz ausgebaut und sogenannte Fliegerstraßen gebaut. In dieser Zeit seien nachweislich 186 der Menschen gestorben.

Um die Erinnerung an dieses Leid und das Gedenken an das, was geschehen ist, zu bewahren, haben sich im Juli 2010 34 Menschen zusammengetan und in der Bürgerhalle in Gäufelden den Verein „Gedenkstätte KZ Hailfingen-Tailfingen" ins Leben gerufen.

Die Stein gewordene Erinnerung soll gerade für die nachkommenden Generationen ein lebendiges Zeugnis bleiben, darin sehen die Gründungsmitglieder des Gedenkstättenvereins eine ihrer größten Herausforderungen. Besonders Jugendliche sollen informiert werden, was passiert sei.

Zu den überlebenden Opfern von damals, wie Israel Arbeiter, die auch zur Einweihung der Gedenkstätte gekommen waren, will man in Kontakt bleiben, sowie gegen Rassenhass, Rechtstextremismus und Antisemitismus offensiv eintreten.

Zudem wolle man auch nach weiteren Namen von Betroffenen forschen, für die Steinplatten, die ein vergessenes Kapitel der Geschichte wieder dem Vergessen entreißen.

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