Truppenübungsplatz Münsingen | Bildquelle: RTF.1

Münsingen:

Was gibt es am ehemaligen Truppenübungsplatz zu sehen?

Stand: 25.08.18 16:01 Uhr

Wo noch vor einigen Jahren die Panzer rollten, befindet sich heute ein Wander- und Naturparadies: Der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen ist der Kern des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und ist mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel, nicht nur für die Menschen in der Region. Begleiten Sie uns in unserer Sommerthemenwoche Natur auf unserer Wanderung über das einstige militärische Sperrgebiet.


Es ist ein riesiges Gelände. Rund 70 Quadratkilometer umfasst das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Münsingen. Der größte Teil davon entfällt auf den ehemaligen Truppenübungsplatz. Es ist die Weite und die Einsamkeit, die viele Besucher fasziniert. Denn es gibt hier keine Autostraßen und – abgesehen von der Wüstung Gruorn – kein Dorf.

Die Schafbeweidung hat auf dem Gelände eine lange Tradition. Bereits zu Bundeswehrzeiten hatten Schäfer ihre Tiere auf den scheinbar unendlichen Weiden grasen lassen. Notwendige Landschaftspflege, denn ohne die Schafe würde der Wald das gesamte Gebiet erobern. So ist eine Landschaft entstanden, die einmalig ist und seltenen Pflanzen wie dem knolligen Mädesüß oder Tieren wie Heidlerche und Neuntöter einen Rückzugsraum bietet.

Aus diesem Grund dürfen die Besucher nicht das ganze Gebiet betreten: Nur rund 45 Kilometer Weg sind freigegeben. Der Rest ist gesperrt – nicht nur wegen des Naturschutzes. Im Boden sind mehr als 500.000 gezündete Blindgänger verborgen. Im Schnitt ist auf 17 Quadratmetern ein Kampfmittel verborgen. Es besteht also Lebensgefahr.

Mit einem nicht unerheblichen Bußgeld wird jeder zur Kasse gebeten, der im Gelände erwischt wird. Und das wirkt durchaus abschreckend. 2006 wurden alle asphaltierten Wege für die Öffentlichkeit frei gegeben. 2007 kamen einige Schotterwege als Ergänzung hinzu. Der Wunsch nach weiteren Wegen ist vorhanden.

Der touristische Ausbau des ehemaligen Truppenübungsplatzes schreitet voran. Auf geführten Wanderungen mit den sogenannten TrÜP-Guides können die Besucher aber auch abseits der erschlossenen Wege solche Bilder genießen.

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