Widmann Mauz Ausbildung Flüchtlinge | Bildquelle: RTF.1

Wurmlingen/Unterjesingen:

Integration in Arbeit - Staatsministerin Widmann-Mauz besucht Ausbildungsbetriebe für Geflüchtete

Stand: 23.08.18 16:34 Uhr

Für Geflüchtete bedeutet die Anstellung in einem deutschen Betrieb eine Möglichkeit in unserer Gesellschaft anzukommen. Deshalb bieten einige Unternehmen ihre Ausbildung bewusst Asylbewerbern an. So auch die Hirrlinger Bäckerei Leins und die Getreidemühle Kienzlen in Unterjesingen. Staatsministerin Annette Widmann-Mauz hat am Donnerstag beide Betriebe besucht.

Integration durch die Arbeit auf der einen Seite, Nachwuchs für das Handwerk auf der anderen – Heinz Manke, der Inhaber der Bäckerei Leins, die ihre Standorte in Hirrlingen und in Wurmlingen hat, setzt diesen Gedanken für seinen Betrieb bereits seit drei Jahren durch. Es habe sich aus dem Personalmangel ergeben. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels gäbe es weniger Auszubildende im Handwerk.

Laut Staatsministerin Annette Widmann-Mauz seien für Deutschland als Einwanderungsland Fachkräfte aus anderen Ländern deshalb besonders wichtig. Deshalb werde jetzt ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz auf den Weg gebracht. Damit werde Migration gesteuert. Viele Menschen, die sich über das Asylrecht nach Deutschland und Europa aufgemacht hätten, bräuchten dann nicht mehr ihr Leben in Gefahr bringen. Sie hätten dann eine Möglichkeit legal als Fachkräfte einzuwandern.

Heinz Manke hat seine Auszubildenden aufgrund des Personalmangels über die Nachfrage in einer Asylunterkunft gefunden. Sein Interesse hat sich herum gesprochen. Sheriff Marong ist Auszubildender kurz vor dem zweiten Lehrjahr. In Gambia, wo er herkommt, sei er Koch gewesen. Jetzt fasziniere ihn hier der Bäckerberuf. In seinem Land gebe es nur zwei verschiedene Sorten Brot. Weißbrot und Baguette. Die Vielfalt aus Deutschland wolle er auch in Gambia.

Doch nicht nur die Bäckerei Leins hat das Prinzip Integration gegen Nachwuchs umgesetzt. Die Getreidemühle Kienzlen in Unterjesingen bildet derzeit einen Nigerianer aus. Die Stelle ist für ihn besonders wichtig, denn er hat eine Frau und vier Kinder. Doch egal ob mit Familie oder alleine: Für die Zukunft gelte im Bezug auf Integration in Deutschland vor allem eine Bleibeperspektive für diejenigen zu eröffnen, die gekommen seien und sich bereits in einer Ausbildung befänden. Deshalb gäbe es die 3+2 Regelung in der Bundesregierung. Im Zeitraum der Ausbildung würden Geflüchtete geduldet und anschließend hätten sie einen Aufenthalt von zwei Jahren, um in Deutschland zu arbeiten.

Voraussetzung für die Ausbildung sei die Anpassung, denn es habe auch schon Auszubildende gegeben, die sich nicht eingefügt hätten, so Manke. In solchen Fällen müsse betriebswissenschaftlich gehandelt werden – wer nicht ordentlich arbeitet, geht. Das beziehe sich auf jeden, ob geflüchtet oder nicht.

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