Apfelbaum mit Äpfeln | Bildquelle: pixabay.com

Balingen:

Patriotischer Einkaufskorb: Lieber den regionalen Apfel statt "Pink Lady"

Stand: 15.08.18 13:54 Uhr

Was mach Heimat aus? Unter anderem dieser Frage gehen die Grüne Landesvorsitzende Sandra Detzer und Umweltsekretär Andre Baumann im Rahmen ihrer "Grünen Heimattour" nach. Wir haben die beiden in Balingen getroffen.

Auf ihrer öffentlichen „Grünen Heimattour" durchs Ländle machten die Landesvorsitzende der Grünen, Sandra Detzer, und Staatssekretär für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Dr. Andre Baumann, auch Halt in Balingen. Das Ziel: eine Führung durch die heimischen Streuobstwiesen bei Heselwangen. Die Sommerzeit bietet Politikern oft die Möglichkeit sich in ihrem Land auch Vor Ort umzusehen. Doch wie kam es ausgerechnet zu dieser „Grünen Heimattour"?

„Es ist momentan in der Welt viel im Umsturz, wir sehen viele Entwicklungen, die uns Angst machen: von Terrorismus, aber auch Rechtspopulismus und da ist es manchmal gut, sich zu besinnen auf das Gute was man hat, vor Ort, und wir wollen das sichtbar machen. Ich mache die Heimattour jetzt mit dem Staatssekretär, weil wir Mut machen wollen, die Leute sollen sich wohl fühlen zu Hause und es gibt allen Grund, den Baden-Württemberg ist ein traumhaftes Land" erklärt Sandra Detzer.

Und Balingen ist ein Teil davon. Zusammen mit Landrat Günther-Martin Pauli sowie Bürgerinnen und Bürgern, wurde deshalb vor Ort auch Birnenschnaps und getrocknete Birnenhäppchen aus Birnen der Streuobstwiesen bei Heselwangen verkostet.

Doch nicht nur für die Besucherinnen und Besucher an diesem Tag war der Tisch gedeckt. Eine Streuobstwiese bildet auch für Insekten und andere Tiere eine reich gedeckte Tafel.

„Streuobstwiesen sind natürlich, wenn sie so gepflegt sind wie hier, ein absolutes Highlight. Ein Ort, wo nicht nur Naturschutz gelingt , sondern auch Biodiversität leben kann. Wir haben es mit den Bienen vorher gesehen - es ist Erzeugungsort von regionalen Produkten und von Wertschöpfung für die Region. Ein ganz tolles Beispiel dafür, wie regionale Wertschöpfung und Naturschutz Hand in Hand zusammen gehen können" so Detzer.

Doch eine Streuobstwiese bedeutet auch viel Arbeit. Und die müsse von den Verbrauchern wertgeschätzt werden, um sie weiterhin zu erhalten.

„Die Streuobstwiesen in Baden-Württemberg sind zu einem Großteil überaltert. Wir haben viel zu wenig Menschen, die eben die Streuobstwiesen pflegen, Bäume pflanzen, erziehen und pflegen, weil man eben leider viel zu wenig im Ertrag von den Streuobstwiesen bekommt. Und viele Menschen gehen lieber in den Supermarkt und kaufen dann Pink Lady oder Granny Smith, allerwelts Apfel-Sorten, die von irgendwo her kommen und die Apfelsorten die regionaltypisch sind, die unsere Heimat erhalten, bleiben auf der Wiese liegen und vergammeln. Deswegen ein ganz großer Appell an die Verbraucher: patriotisch mit dem Einkaufskorb unsere Landschaft zu erhalten" erklärt der Staatssekretär.

In Baumanns Worten heißt das: Most und Saft aus der Region trinken und heimische Apfel- und Zwetschgensorten zum Backen verwenden. Nur so könne auch für zukünftige Generationen die schöne Landschaft erhalten bleiben.

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