RSV Stadtbus Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Präsentation in Berlin:

Busfahren ab einem Euro - Wie Reutlingen für saubere Luft in der Stadt sorgen will

Stand: 15.08.18 09:22 Uhr

In Berlin hat Reutlingens Erste Bürgermeisterin Ulrike Hotz die Pläne der Stadt für bessere Luft präsentiert. In Reutlingen soll man ab einem Euro täglich Busfahren können. Die Stadt will 100 neue Bushaltestellen bauen, 10 neue Buslinien einrichten und so mehr Menschen für den ÖPNV begeistern. Der Bund bezuschusst die Pläne, Reutlingen ist eine von fünf Modellstädten in Deutschland für bessere Luft.

Eine plakative Maßnahme in Reutlingen ist das 365 Euro Jahresticket - Busfahren kosten damit also einen Euro pro Trag. Die Stadt verspricht sich davon, die Akzeptanz für den ÖPNV zu erhöhen.

Auch der Radverkehr soll gestärkt werden: Auf einer ehemaligen Bahntrasse entsteht ein Radschnellweg, verknüpft mit weiteren Radschnellwegen in Baden-Württemberg. Weitere Radwege sollen entlang von Hauptverkehrsstraßen entstehen. Hotz sprach in Berlin von einem Quantensprung.

Mit rund 130 Millionen Euro finanziert der Bund bis 2020 Verkehrsprojekte in den fünf Modellstädte zur Luftreinhaltung. Die Mittel stehen zusätzlich zum "Sofortprogramm Saubere Luft 2017-2020" zur Verfügung. Die Modellstädte Bonn, Essen, Herrenberg (Baden-Württemberg), Mannheim und Reutlingen (Baden-Württemberg) setzen damit modellhafte Projekte zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und zur Verringerung der Stickstoffdioxidbelastung um. Dies sind beispielsweise der Ausbau des ÖPNV-Angebotes, Ticketvergünstigungen, verbesserte Verkehrslenkung oder neue Radwege.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer erklärte bei dem Treffen, die Pnäne der Modellstädte setzten "wichtige Anreize, das Auto auch mal stehen zu lassen. Denn nur ein gut ausgebauter und preislich attraktiver öffentlicher Personennahverkehr kann überzeugen."

Bundesumweltministerin Svenja Schulze nannte als Ziel, "dass in allen Städten der EU-weit gültige Grenzwert für NO2 eingehalten wird. 2017 gab es noch 65 Städte, wo das nicht gelungen ist. Aber nur, wenn wir für saubere Luft sorgen, können wir auch Fahrverbote vermeiden." Mit den jetzigen Maßnahmen leiste der Staat einen weiteren Beitrag zum Schutz von Umwelt und Verbrauchern.

Die weiteren Modellstädte in Baden-Württemberg sind Mannheim und Herrenberg. Herrenberg setzt auf die Digitalisierung: Eine dynamische Steuerung soll den Verkehrsfluss und damit die Vernetzung der Bereiche Verkehrsinfrastruktur und Digitales verbessern. Mannheim errichtet ein "Micro-Hub" (Umschlagsplatz für Logistiker): Damit werden Paketzustellungen durch E-Fahrzeuge in der Innenstadt klimaneutral. Auch Essen und Bonn zählen zu den Modellstädten.

 

 

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