„Die Betzinger Tracht ist eine der berühmtesten bürgerlichen Trachten, die Berühmteste bürgerliche Tracht hier in Württemberg überhaupt, sogar in ganz Deutschland, glaub ich" erklärt uns Karl Schall, der Betreuer des Museums.
Das Besondere: an der Farbigkeit der Tracht erkennt man den Beziehungsstatus des jeweiligen Trägers. Während die Kleidung der Ledigen sehr Farbenfroh ist, ist das Hochzeitsgewand schon gediegener. Die Trachten der Alten sind überwiegend Schwarz.
Die Ausstellungsstücke insgesamt sind alles Originale.
So erleben die Besucher eine echte Reise in die Zeit um 1900. Ein Leben, das mit unserem Leben heute nicht mehr viel gemeinsam hat. Das Wasser musste in sogenannten Wassergölten am Brunnen geschöpft werden – die Schlafstätten für Bedienstete und Kinder, direkt unterm Dach, waren im Winter wenig heimelig.
„Morgens um 6 sind die runter in den Stall und haben gefüttert und dann, wenn die Tiere fertig waren mit fressen, hat man sie gebraucht zum Ziehen, dann hat man raus müssen aufs Feld, den ganzen Tag schuften und arbeiten - alles von Hand. Und abends sind die dann heim gekommen, natürlich unheimlich müde und dann hat der Bauer seine Stiefel gerichtet und die Bäuerin hat genäht, so lange bis sie nichts mehr gesehen haben und dann sind sie ins Bett" erzählt Schall.
Als die Industrialisierung Einzug hielt, konnten sich die Bauern in den Fabriken dann etwas dazu verdienen. Die Textilindustrie etwa, für die Reutlingen lange bekannt war, hat hier in Betzingen ihren Anfang genommen. Auch diese Entwicklung ist zu sehen - und zwar zu den Öffnungszeiten des Museums, von Mai bis Oktober, jeden Sonntag von 11 bis 18 Uhr.
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