Franz Untersteller besucht Ammerprojekt | Bildquelle: RTF1

Tübingen:

Aus Fluss wird Naherholungsgebiet - Umweltminister Franz Untersteller besichtigt die Ammer

Stand: 31.07.18 17:31 Uhr

Auf rund 22 Kilometern fließt die Ammer von Herrenberg nach Tübingen. Sie hatte einmal einen sehr natürlichen Charakter - dann wurde sie begradigt. Die Stadt Tübingen arbeitet momentan daran die etwas mehr als 9 Kilometer Fluss im Stadtgebiet wieder so zu gestalten, dass Menschen, Pflanzen und Tiere gut und gerne am Gewässer leben. Um die Ammer zu besichtigen, kam der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller in die Universitätsstadt.


Um die Ammer ökologisch aufzuwerten haben die Stadt Tübingen und das Land Baden-Württemberg zwischen 2010 und 2017 1,5 Millionen Euro in die Hand genommen. So seien an vielen Orten attraktive Naturerlebnisräume geschaffen worden.

Franz Untersteller, Grüne, Umweltminister Baden Württemberg: "Und des ist hier in Tübingen so des ist aber auch ander Ortes so. Dann ist Geld gut angelegt, wenn es sowohl der Natur nützt als auch wenn es dazu nützt das Bürgerinnen und Bürger wieder sehen: da entsteht neuer Erholungsraum."

Besonders beeindruckt zeigte sich der Minister vom sogenannten "Ammerzonas". In der Tübinger Weststadt ist aus dem begradigten Fluss ein 400 Meter langes Naherholungsgebiet geworden. Die Anwohner nutzen es um sich bei der Hitze abzukühlen oder einfach im Schatten einer Brücke zu lernen.

Ein Gewässer wie die Ammer naturnah zu gestalten würde ab und an aber auch bedeuten, dass ein Baum gefällt werden müsse. Für manchen Umweltschützer ein Albtraum, für Untersteller kein Grund zur Sorge.

Franz Untersteller, Grüne, Umweltminister Baden Württemberg: "Dieses Land ist nicht arm an Bäumen. Ein Drittel von Baden-Württemberg ist Waldfläche. Manche Flächen sogar wachsen zu wenn ich mal an die Wacholderheiden der Schwäbischen Alb denke, da hab ich nicht das Problem das ich zu wenig Bäume habe, sondern dass ich zu viele habe. Also deswegen rate ich manchmal die Emotionen doch ein bisschen zur Seite zu legen."

Die Stadt Tübingen möchte an den Erfolg der bisherigen Maßnahmen anknüpfen und plant, die Ammer noch an einigen weiteren Stellen ökologisch aufzuwerten.

Cord Soehlke, Baubürgermeister Stadt Tübingen: "Also ein ganz großer Schwerpunkt wird die Ammer noch sein im Bereich der Rahmenplanung Weststadt. Also von hier aus weiter ins Ammertal raus rund um den Westbahnhof. Da haben wir viel vor mit der Ammer, weil wir auch viel Entwicklung auf beiden Seiten haben. Da wird ein großes neues Stadtquartier entstehen. Und da finde ich ist es gleich automatisch so, dass man so was machen muss wie wir hier im Hintergrund sehen, nämlich eine Renaturierung der Gewässer."

Geplant ist beispielsweise auch, die Ammer im Bereich der Universität in der Wilhelmstraße wieder natürlicher zu gestalten. Allerdings will die Stadt im nächsten Jahr ein anderes Tübinger Gewässer in den Vordergrund rücken – den Neckar. Der Bereich rund um die Gartenstraße soll ebenfalls weit natürlicher gestaltet werden, als er aktuell ist.

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