Hier hätten sich die Finanzmärkte völlig von der Realwirtschaft abgekoppelt. Das dürfe aber nicht sein. Dem gibt der Bänker Jürgen Ferber Recht. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, wodurch sich das Bankenwesen so entwickelt habe. "Die Möglichkeiten, die Finanzinstitute haben, oder bekommen haben, die haben sie nicht per se gehabt, sondern die haben sie von der Politik bekommen. Von der Deregulierung der Politik. Das muss man nüchtern sehen. Und wir dürfen nicht vergessen, da ist der Mensch - und auch der Bänker - im Zweifel Jäger und Sammler. Insbesondere im Großbankensektor."
2012, so Ferber, seien 648 Billionen Derivate im Umlauf gewesen. Beim Blick auf die Realwirtschaft seien nur ein Vierzigstel davon tatsächlich nötig. Diese Zahlen zeigten, dass es der Politik bisher nicht gelungen sei, die Risikogeschäfte der Großbanken in den Griff zu bekommen. Die Politik habe mit der Deregulierung der Banken einen Fehler gemacht, räumt FDP-Politiker Hans-Ulrich Rülke ein. Jedoch: "Es hat durchaus Konsequenzen gegeben. Beispielsweise die Anforderungen an ein erhöhtes Maß an Eigenkapital. Beispielsweise auch, dass man bestimmte Arten von Geschäften auf den internationalen Finanzmärkten in Frage gestellt hat. Das ist durchaus richtig [...]Es ist auf jeden Fall nicht so, dass die Politik jetzt völlig die Augen verschlossen hätte und das sich in der Folge dieser Finanzkrise, der Jahre 2008 folgende, überhaupt nichts verändert hätte", bekräftigte Rülke.
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