Talk aus dem Sparkassen-Carré: Die Macht des Geldes | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Die Macht des Geldes - RTF.1-Talk im Sparkassen Carré

Stand: 16.08.14 18:58 Uhr

Ein deutsches Sprichwort sagt: „Geld ist nicht alles, aber es hat einen Riesenvorsprung vor allem, was danach kommt.“ Geld und vor allem die Macht des Geldes stand jetzt bei unserem monatlichen RTF.1-Talk im Tübinger Sparkassen Carré im Mittelpunkt. Welchen Einfluss beispielsweise die Politik gegenüber dem Finanzsystem hat, darüber hat RTF.1-Moderator Roland Steck mit seinen Gästen aus Politik und Wirtschaft gesprochen.

Um der Macht des Geldes ein wenig auf die Spur zu kommen, hatte RTF.1-Moderator Roland Steck, Jürgen Ferber, den Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Tübingen, Hans-Ulrich Rülke, den Chef der FDP-Landtagsfraktion und Thomas Poreski, den grünen Landtagsabgeordneten eingeladen. Ohne Geld geht es nicht. Darüber waren sich alle Talkgäste einig. Doch das Verhältnis zum Geld müsse stimmen, so Thomas Poreski: "Jede Liebe die grenzenlos ist, ist zerstörerisch. Das gilt beim Auto und genauso beim Geld. Das ist das eine. Das andere ist, deswegen haben wir ja auch diese Finanzmarktkrisen. Weil wir in Ungleichgewichte hineingeraten sind. Also wenn wir Anfang der 70er Jahre etwa viermal so viele Geldversprechungen in Form von Anteilen und Anlagen hatten wie Zentralbanken an Geld ausgegeben haben. Heute ist es halt fünfzig Mal so viel. Dann kann man sich schon erklären, warum es dann immer wieder Spekulationsblasen gibt, die dann natürlich auch krachen."

Hier hätten sich die Finanzmärkte völlig von der Realwirtschaft abgekoppelt. Das dürfe aber nicht sein. Dem gibt der Bänker Jürgen Ferber Recht. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, wodurch sich das Bankenwesen so entwickelt habe. "Die Möglichkeiten, die Finanzinstitute haben, oder bekommen haben, die haben sie nicht per se gehabt, sondern die haben sie von der Politik bekommen. Von der Deregulierung der Politik. Das muss man nüchtern sehen. Und wir dürfen nicht vergessen, da ist der Mensch - und auch der Bänker - im Zweifel Jäger und Sammler. Insbesondere im Großbankensektor."

2012, so Ferber, seien 648 Billionen Derivate im Umlauf gewesen. Beim Blick auf die Realwirtschaft seien nur ein Vierzigstel davon tatsächlich nötig. Diese Zahlen zeigten, dass es der Politik bisher nicht gelungen sei, die Risikogeschäfte der Großbanken in den Griff zu bekommen. Die Politik habe mit der Deregulierung der Banken einen Fehler gemacht, räumt FDP-Politiker Hans-Ulrich Rülke ein. Jedoch: "Es hat durchaus Konsequenzen gegeben. Beispielsweise die Anforderungen an ein erhöhtes Maß an Eigenkapital. Beispielsweise auch, dass man bestimmte Arten von Geschäften auf den internationalen Finanzmärkten in Frage gestellt hat. Das ist durchaus richtig [...]Es ist auf jeden Fall nicht so, dass die Politik jetzt völlig die Augen verschlossen hätte und das sich in der Folge dieser Finanzkrise, der Jahre 2008 folgende, überhaupt nichts verändert hätte", bekräftigte Rülke.

Den kompletten RTF.1-Talk im Tübinger Sparkassen Carre und mehr zur Macht des Geldes, sehen Sie am Sonntag ab 18 Uhr, jede Stunde nach den Nachrichten.

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