Erlebnistour im Jurameer | Bildquelle: RTF.1

Dotternhausen:

Ferien im Jurameer - Dreitägige Erlebnistour für Kinder

Stand: 14.08.14 14:56 Uhr

Ferien im Jurameer. Das konnten Kinder aus dem Zollernalbkreis die vergangenen drei Tage in und um Dotternhausen erleben. Die Stiftung Umwelt und Natur der Sparkasse Zollernalb hatte zusammen mit der Firma Holcim die dreitägige Entdeckertour angeboten. Und die führte die Kleinen nicht nur in das Fossilienmuseum und in den Schiefererlebnispark, sondern auch auf den Plettenberg.

 "Die Idee vom heutigen Tag und von den drei Tagen insgesamt ist, dass wir versuchen, den Kindern ihre Heimat ein bisschen näher zu bringen", sagte Stiftungsökologe Hannes Schurr. "Ganz viele Kinder, die heute dabei waren, waren aus der näheren Umgebung, aus Dettenhausen oder Schömberg, aber haben ihren eigenen Hausberg noch nicht so genau gesehen."
 
Ölschiefer, Brauner Jura, Weißer Jura. Über die verschiedenen Sedimentstufen des Plettenbergs ging es für die Kinder auf Schusters Rappen nach oben – vom Fuß bis zur Hochfläche des Tafelbergs. Unterwegs gab es viel zu entdecken – selbst für diejenigen, die sich hier schon gut auskannten. Auch wenn das Wetter etwas feucht war. "Es hätte besser sein können", sagte Alexandra Kischkel-Bahlo, die Leiterin der Stiftung Umwelt und Natur. "Aber es hätte auch schlimmer sein können. Unsere größte Sorge war, dass es Sturm gibt. Es sind ja für heute Nachmittag starke Windböen vorhergesagt worden, aber Gott sei Dank nicht während der Veranstaltung, und der starke Regen, so wie wir ihn jetzt erleben, der kam Gott sei Dank auch erst mit Ende der Veranstaltung."
 
Aber es gibt eben kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Unter diesem Motto ging es dann auch in den Steinbruch der Firma Holcim zum Fossilien sammeln. Die gibt es dort wie den buchstäblichen Sand am Meer. Ammoniten, Schwämme, Seeigelstachel und vor allem die muschelähnlichen Brachiopoden: Keine fünf Minuten suchen, und schon haben die Kinder einiges gefunden. "Wir hatten hier zur Jurazeit vor vielen Millionen Jahren ein schönes, warmes flaches Meer", erklärt Dr. Annette Schmid-Röhl, die Leiterin des firmeneigenen Fossilienmuseums, den Fossilienreichtum im Plettenberg-Steinbruch. "Im Meer gab es Schwammriffe, und in diesen Riffs gab es kleine Nischen, wo kleine Tiere lebten. Ammoniten, Belemniten, Muscheln, und die sind bis heute versteinert erhalten. Das ist die bekannte Lochen-Fauna, und die braucht man praktisch nur so von den Mergeln ablesen und hat dann gleich relativ viel gefunden."
 
Für so manchen Sammler mag dieser Fossilienreichturm verlockend sein. Doch der Zutritt ist hier normalerweise streng verboten, denn der Aufenthalt ohne firmeneigenes Fachpersonal ist lebensgefährlich. Nur im Rahmen einer Sonderführung darf der Plettenberg-Steinbruch betreten werden. Und das machte die Exkursion „in die Steine“ für die Kinder zum einmaligen Erlebnis.
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