Fest Diasporahaus | Bildquelle: RTF.1

Rangendingen-Bietenhausen:

Traditioneller Luftballonstart - Diasporahaus lädt zum Familienfest ein

Stand: 01.07.18 17:40 Uhr

Jugendliche, die von schwierigen Lebensereignissen betroffen sind, werden im Diasporahaus in Rangendingen-Bietenhausen betreut. Ein Großteil von ihnen ist von Mangelversorgung, Vernachlässigung und nicht selten auch von Gewalt traumatisiert. Manche zeigen erste Anzeichen einer Persönlichkeitsstörung. Ihnen soll die Einrichtung größtmöglichen Schutz bieten. Beim Familienfest des Diasporahauses war davon aber nichts zu spüren. Hier stand das Feiern im Vordergrund.


Der Luftballonstart hat Tradition. Damit beginnt das Diasporahausfest jedes Jahr. Die drei Hauptgewinner, deren Luftballons am weitesten geflogen sind, bekommen einen Geldgutschein.

Das Diasporahaus ist eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche, die Probleme im Alltag haben, erklärt Leiter André Guzzardo. Das können schulische Probleme sein, Probleme in der Familie oder auch im Sozialverhalten. Seit einem Jahr wird das ganze Personal auch in Traumapädagogik geschult. "Weil die Traumapädagogik für uns ein gutes Instrument ist, das Verhalten von vielen Kindern zu erklären. Also ich spreche nicht nur von Kriegstraumata, wie unsere Flüchtlingskinder es haben. Sondern wir haben es teilweise auch mit Bindungstrauma zu tun. Schon wenn ein Kind nicht mehr bei sich zu Hause wohnen darf, sondern ins Heim kommt – das löst was aus im Gehirn. Und da haben wir es mit Verhaltensweisen zu tun, auf die wir gut und adäquat reagieren wollen."

Das Sommerfest gehört laut Guzzardo einfach dazu. In diesem Jahr sind es mehr als 20 Stände und Stationen, an denen sich die Kleinen und Großen vergnügen oder auch informieren können. Eines der Highlights ist das Kistenstapeln gleich am Eingang.

Zum ersten Mal dabei ist der Stand der Nepal-Hilfe Biberach, mit der die Einrichtung inzwischen einige Kooperationsprojekte hat, wie etwa ein Spendenprojekt, in dessen Rahmen Jugendliche des Diasporahauses in Nepal ein Fremdpraktikum machen werden. Eine zweite Säule ist ein Auslandsprojekt. "Wir wollen auch Jugendliche in besonderen Lebenslagen dort in einem Clearingverfahren wieder dazu bringen, wieder Jugendhilfe anzunehmen. Das sind Kinder, oder eher Jugendliche, die schon viele Jugendmaßnahmen und Hilfemaßnahmen abgebrochen haben."

Für das leibliche Wohl ist beim Fest selbstverständlich auch gesorgt. Das Angebot reicht aber weit über die üblichen Schnitzel mit Pommes hinaus: Das Diasporahaus hat zum Beispiel die mobile Saftbar vom Landkreis angemietet, wo es verschiedene alkoholfreie Cocktails gibt. Und an einem anderen Stand gibt es Bioeis vom Bauernhof.

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