Neujahrsempfang Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Neujahrsempfang in Tübingen

Stand: 25.01.14 22:28 Uhr

Die Nachfrage war riesig – rund 1.400 Menschen haben sich für den Neujahrsempfang der Stadt Tübingen angemeldet – so viele wie noch nie zuvor. Und bei weitem nicht alle, die dort hin wollten, haben auch eine Karte bekommen. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer konnte seinen Parteikollegen und Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann begrüßen. Auch wir haben eine Karte ergattert und waren für Sie dabei.

Der Festsaal der neuen Aula der Eberhard Karls-Universität in Tübingen war erwartungsgemäßig prall gefüllt. Doch warum war das so? Dieser Frage ging dann auch Oberbürgermeister Boris Palmer in seinem Grußwort nach.

Und der moderne Mensch täte dann folgendes: er frage seine Freunde auf Facebook. Das hätte er getan (...) Aber die Antworten hätten ihn fasziniert. Es schriebe: Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart: Das sei, weil du der 80.-bestgekleidete seist (Applaus) Eine andere Erklärung könnte lauten: die neue Aula sei sehr viel schöner als das neue Rathaus. Auch dies gefiele ihm nicht sonderlich, auch wenn er sehe, dass einer zum Klatschen ansetzte: der Rektor der Universität. (Lachen) Nein, er glaubte, es gäbe eine Erklärung, die auch zu Beginn schon deutlich geworden sei. Sehr geehrter Herr Ministerpräsident. Offensichtlich sei ihre Gegenwart bei diesem Neujahrsempfang der Grund für außergewöhnliches Interesse. Er freute sich sehr, ihn heute hier willkommen zu heißen.

Doch bevor der Ministerpräsident seine Rede hielt, wurde erst noch der Holocaust-Überlebende Mieciu Langer noch mit der Tübinger Bürgermedaille ausgezeichnet.

In seiner Ansprache beschäftigte Kretschmann natürlich das Dauerthema der Bildungsreform. Aber auch die Notwendigkeit einer erfolgreichen Energiewende stellte er heraus. Als die größten Potenziale Baden-Württembergs bezeichnete er neben den vielen innovativen Unternehmen und der Stärke der Kommunen vor allem auch die Bürger des Landes.

Ohne Sie, ohne die Arbeit Millionen ehrenamtlich engagierter Menschen, wäre unser Land nicht so reich an Bürgersinn, an Zusammenarbeit, an Solidarität. In keinem Land der Republik seien so viele Menschen ehrenamtlich und bürgerschaftlich engagiert wie in Baden-Württemberg. Und so ein Land regierte man wahrlich gern.

Neben zahlreichen Bürgerrinnen und Bürger der Stadt Tübingen war viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft, und auch so mancher Ehrenbürger Tübingens wie beispielsweise Hans Küng gekommen.

In seiner Ansprache betonte Boris Palmer dann vor allem die gute Haushaltslage der Stadt.

Er könne Ihnen aber schonmal die gute Nachricht übermitteln, dass die Wirtschaft dieses Jahr so gut gelaufen sei, dass man wieder Butter auf den Brezeln hätte (...) Und lieber Herr Lucke. Sie hätten im Gemeinderat immer wieder gerne den Satz zitiert: „Lieber läge sich ein Hund einen Wurstvorrat zu, als eine demokratisch gewählte Regierung eine Haushaltsreserve." Sie hätten aber als Wachhund der städtischen Finanzen diesen Satz eindrucksvoll widerlegt. Denn, und das sei fände er durchaus einen Applaus wert. Stand: 31.12.2013 betrug der städtische Wurstvorrat, sie nannten ihn Rücklage – 50,2 Millionen Euro.

Dies liege vor allem auch an den gestiegenen Mehreinnahmen der Stadt, die im Großteil auf den Bevölkerungszuwachs von 5000 Einwohnern zurückzuführen ist. Doch auch die Gewerbesteuereinnahmen Tübingens hätten 2013 mit 48 Millionen Euro ihren Höchststand erreicht. Darüber hinaus zeigte er sich äußerst erfreut darüber, dass sich die Co-2-Pro-Kopf-Emission seit 2006 um 18 Prozent verringert habe. Palmer setzt wegen dieser Entwicklungen auch in Zukunft auf Wachstum in seiner Stadt.

In der Summe könnten sie von einem Wachstum sprechen, dass nachhaltig sei, weil es den ökologischen Fußabdruck jedes Einzelnen verkleinerte und zugleich Wohlstand und Lebensqualität steigere (...) Da es keine Brachflächen in größerem Umfang mehr gäbe und diese wahrscheinlich bis zum Ende des Jahrzehnts vollständig bebaut seien, plädierte er trotz seiner Liebe zu seiner Heimat und zu ihrem Land dafür, dass man maßvoll Neubaugebiete zuließe.

Und die Weichen hierzu sollen im Gemeinderat gestellt werden. Doch auch Palmer muss sich 2014 neu beweisen – denn in Tübingen stehen 2014 die Oberbürgermeisterwahlen an. Für Kretschmann wird es erst 2016 wieder richtig ernst – dann sind die Landtagswahlen in Baden-Württemberg.

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