Am Abend zog eine Gewitterfront über das Stadtgebiet von Reutlingen. In kürzester Zeit standen Straßen unter Wasser und liefen tief gelegene Geschosse voll.
Im Reutlinger Hauptbahnhof sind ein oder mehrere Gullis bei dem heftigem Regen übergelaufen, teilte die Deutsche Bahn mit.
Eine Person wurde in einem Auto von den Wassermassen eingeschlossen. Sie konnte von der Reutlinger Feuerwehr befreit werden. In Sondelfingen wurde ein Baukran unterspült, vom Wasser betroffene Baustromverteiler verursachten einen zeitweisen Stromausfall in dem Reutlinger Ortsteil.
Unwetter in Reutlingen
Am Nordportal des Scheibengipfentunnels löste der Starkregen einen Erdrutsch aus, der zur Vollsperrung der B 312 führte. Elektrische Leitungen für die Röhre wurden beschädigt. Der Tunnel musste deshalb bis kurz nach Mitternacht geschlossen werden.
Im Stadtteil Betzingen trat die Echaz über die Ufer, Treibgut hatte sich vor der Brücke Hoffmannstraße angestaut. Im Ortskern kam es dadurch zu mehreren vollgelaufenen Kellern. Außer der Feuerwehr war dort auch Spezialgerät, ein Bagger, im Einsatz.
Die Pegelstände entlang der Echaz wurden von Feuerwehrleuten überwacht, nachdem die Echaz erheblich angeschwollen war. Ebenso wurden vor Ort die Wasserstände vor allem Brücken kontrolliert.
Hohe Pegel
Der Verwaltungsstab der Stadt Reutlingen unter Leitung von Bürgermeister Kreher wurde alarmiert. Der Verwaltungsstab organisierte die Unterstützung der städtischen Ämter vor Ort. Hand in Hand arbeiteten vor Ort die Stadtentwässerung, das Amt für Tiefbau, Grünflächen und Verkehr, das Amt für öffentliche Ordnung, die Technischen Betriebsdienste und die Feuerwehr mit ihren Kräften um die Schäden für die Betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu minimieren. Bürgermeisterin Ulrike Hotz machte sich zusammen mit Bezirksbürgermeister Thomas Keck ein Bild vom Ausmaß der Schäden in Betzingen.
Einsatzschwerpunkte der Reutlinger Feuerwehr waren die Echaz im Stadtbezirk Betzingen, der Reichenbach im Stadtbezirk Sondelfingen sowie die Oststadt mit Bismarck-, Charlottenstr, Kaiserstraße und Schulstraße.
Bis zu 335 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz
Nachdem sich das Wetter gegen 22.00 Uhr wieder beruhigt hatte, fielen die Pegelstände der Echaz wieder. Bis 0.45 Uhr waren die letzten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr noch unterwegs, um die vollgelaufenen Keller und tieferliegenden Raume auszupumpen. Bis zum Einsatzende um 01.00 Uhr waren insgesamt 33 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, 3 Fahrzeuge vom THW, 2 Spülfahrzeuge der Stadtentwässerung, 2 Kehrmaschinen und weitere Fahrzeuge der Technischen Betriebsdienste eingesetzt. Zu Spitzenzeiten waren bis zu 335 Einsatzkräfte der Feuerwehr im Einsatz.
In Metzingen war es die Erms, die den Wassermassen nicht mehr gewachsen war. Mehrere Keller und sogar ganze Straßenteile wurden vom Oberflächenwasser überschwemmt und mussten abgepumpt werden.
Nennenswerte Personenschäden hat es nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei nicht gegeben. Die Höhe der entstandenen Sachschäden kann derzeit noch nicht beziffert werden.
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