Erddeponie im Zollernalbkreis | Bildquelle:

Balingen / Albstadt:

Städte und Gemeinden entlasten - Erddeponien im Zollernalbkreis werden umstrukturiert

Stand: 10.06.18 17:24 Uhr

Bei einer öffentlichen Begehung stellte das Landratsamt des Zollernalbkreises die geplanten Umstrukturierungen der beiden Erddeponien "Schönbuch" in Albstadt-Tailfingen und "Hölderle" in Balingen-Weilstetten vor. Diese sollen nämlich ausgebaut werden, um so mehr verschiedene Stoffe aufnehmen zu können.

Die Annahmebedingungen für Baustellenaushub, Bauschutt und Abbrüche haben sich in den vergangenen Jahren stark erhöht, wodurch sich die Städte und Gemeinden im Zollernalbkreis überfordert fühlen. Jetzt wird der Kreis die beiden Deponien in Albstadt und Balingen übernehmen und entsprechend ausbauen. Obwohl dadurch mehrere kleine Standtorte wegfallen und sich die Einzugsgebiete erhöhen, wird laut dem Leiter des Abfallwirtschaftsamtes für den Zollernalbkreis Friedrich Scholte-Reh keine Mehrbelastung auf die beiden Deponien zukommen. Auch in der Zukunft müsse stark darauf geachtet werden, dass der Verwertungsgedanke erst nach dem Gesetz gegeben ist. "Das heißt, Material das verwertet werden kann, muss auch wieder als Baustoff zurückgeführt werden, als Recycling Baustoff. Und nur der Rest darf hier auf diesen Deponien abgelagert werden, wenn er zuvor analysiert wurde und die Analysen von uns begutachtet wurden. Da ist extra ein spezielles Team aus Fachfrauen, die sich das jeden Tag anschauen und sagen, wohin das Material darf."

Um künftig auch gering belastete Stoffe wie Gipsplatten oder Küchenfließen annehmen zu können, müssen die Deponien in mehreren Abschnitten umgebaut werden. So soll es künftig mineralogische, geologische und Kunststoff-Dichtungsbahnen geben, außerdem eine Sickerwassererfassung, und einen kontrollierter Einbau – damit auch in 20 Jahren noch ersichtlich ist, wo welches Material abgelagert ist. Der Betrieb laufe ganz normal durch. "Die Bevölkerung wird das gar nicht merken, wenn wir ab 1. Juli diesen Jahres diese Deponie übernehmen", so Scholte-Reh. Es würden sich lediglich vielleicht die Gebühren ändern: "Wir haben anders kalkuliert. Die Gebührenhöhe, wie viel das ist, kann ich heute dazu noch nicht sagen." Das müsse der Kreistag am 18. Juni noch entscheiden.

Der Abfallwirtschaftsamtsleiter geht davon aus, dass die Gutachten bis Ende des Jahres vorliegen. Im Spätherbst 2019 sollte dann eine Genehmigung des Landratsamtes vorliegen, sodass der Ausbau im Sommer 2020 beginnen kann und spätestens ab Herbst 2021 abgelagert werden kann. "Momentan gehen wir davon aus, dass die Deponien in Balingen und in Albstadt jeweils 25 Jahre laufen werden." Um einen gesicherten Betrieb für die Nachbarschaft aufrechtzuerhalten, investiert das Abfallwirtschaftsamt in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro.

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