Klaus Kinkel | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Klaus Kinkel zum Thema Schwäbische Sprache als Kulturgut

Stand: 07.06.18 14:40 Uhr

"Muggaseggele, Leddagschwätz ond Bruddla" - das alles sind feste Bestandteile des schwäbischen Vokabulars. Für Menschen außerhalb Schwabens sind es Wörter, die nur selten wirklich verstanden werden. Die Eigenheiten und das Besondere an diesem Dialekt sind ein schützenswertes Kulturgut. Das sieht auch der ehemalige Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel so. Ihm ist es, als gebürtigen Schwaben, ein persönliches Anliegen, den Förderverein "Schwäbischer Dialekt e.V." zu unterstützen. Am Mittwoch Abend hielt er daher in der Reutlinger Kreissparkasse einen Vortrag zu diesem ganz speziellen Kulturgut.


Mit seinem Vortrag „Sodele, Jetzetle – ein Schwabe auf dem Weg in die weite Welt (und zurück)", erklärte der ehemalige Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel nicht nur seinen persönlichen Werdegang auf humorvolle Weise, sondern erläuterte auch immer wieder typisch, schwäbische Äußerungen.

Geboren wurde Kinkel in Metzingen, aufgewachsen ist er in Hechingen. Mit der ein oder anderen familiären Anekdote verdeutlichte Kinkel immer wieder seine schwäbischen Wurzeln.

Sprache als Kulturgut – um dieses zu schützen und zu erhalten, untersucht der Förderverein „Schwäbischer Dialekt e.V." die Veränderungen und den Bestand der Sprachformen. Denn viele Menschen sprechen bereits keinen Dialekt mehr. Und das, obwohl der schwäbische Dialekt durchaus liebenswert ist. Dies werde vor allem durch die gerne ans Ende gestellte Silbe „le" deutlich, so Kinkel.

Doch nicht nur Verniedlichung zeichnet unseren heimischen Dialekt aus, auch eine gewisse Derbheit ist hier und da zu finden. Denn der Schwabe neigt nicht zu Umschreibungen, er nennt die Dinge beim Namen.

Unverblümt, derb, sympathisch. Klaus Kinkel konnte den Zuschauerinnen und Zuschauern auf humoristische Weise näher bringen, wie es sich anfühlt, als Schwabe in der großen, weiten Welt unterwegs zu sein und warum es sich lohne das „schwäbisch schwätzen" beizubehalten.

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