IHK Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar-Alb:

25% auf Stahl - Wie wirken sich die Strafzölle der USA auf die Unternehmen in der Region aus?

Stand: 05.06.18 15:55 Uhr

25 Prozent Strafzoll auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminium - US-Präsident Donald Trump hat seine Androhung wahr gemacht. Seit dem 1. Juni müssen jetzt auch die Europäischen Länder für ihre Exporte von Stahl- und Aluminiumprodukten in die Vereinigten Staaten richtig tief in die Tasche greifen. Doch was bedeutet das für die Wirtschaft in der Region Neckar-Alb? Wir haben bei der Industrie- und Handelskammer Reutlingen nachgefragt.

Die Zeichen stehen auf Sturm! Auch wenn die Unternehmen in der Region derzeit noch nicht direkt von den US-Strafzöllen betroffen sind – bei der IHK ist schon jetzt von einem "Handelskrieg" die Rede. Ein solcher Handelskrieg sei Gift für die konjunktur, erklärte Der Bereichsleiter für Internationales in der IHK Martin Fahling.

Entsprechend groß sei schon jetzt die Verunsicherung in den heimischen Unternehmen, die aktuell 54% ihrer produzierten Waren ins Ausland verkaufen. Problematisch werden kann es für die Region, sollten weitere Strafzölle kommen, die die starken Branchen im Bereich Maschinen- und Anlagenbau, Automobil und Medizintechnik direkt betreffen. Die amerikanische Wirtschaftspolitik sei derzeit unberechenbar, erklärte Fahling.

Trotz aller Unwägbarkeiten mahnt die IHK ihre Mitgliedsunternehmen jedoch dazu, Ruhe zu bewahren. In Panik und vielleicht sogar blinden Aktionismus zu verfallen, sei immer das Schlechteste. Sich mittelfristig um die Erschließung neuer Märkte für die eigenen Produkte zu kümmern, könne jedoch – in Anbetracht der aktuellen Lage – kein Fehler sein.

Bei der Reutlinger Industrie- und Handelskammer gilt also das Prinzip Hoffnung. Denn bevor die von der EU angedrohten Zölle eventuell in Kraft treten, sind wohl noch einmal Gespräche angedacht.

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