Zug im Hauptbahnhof Stuttgart | Bildquelle: RTF.1

Infrastruktur:

Verkehrsminister Hermann stellt Schienen-Elektrifizierungskonzept vor

Stand: 01.05.18 08:34 Uhr

Verkehrsminister Winfried Hermann stellt am Mittwoch die Pläne für ein landesweites Elektrifizierungskonzept für die Schienenstrecken in Baden-Württemberg vor. Das Verkehrsministerium hat das Elektrifizierungskonzept erarbeitet um aufzuzeigen, wie eine sinnvolle Elektrifizierung des Gesamtnetzes ausgestaltet werden kann. Nach der Vorstellung des Konzeptes vor den Landtags- und Bundestagsabgeordneten sowie den betroffenen Regionen wird es die Möglichkeit zur Diskussion und zum Austausch geben.

„Die Veranstaltung zeigt, dass Baden-Württemberg und die betroffenen Kommunen ein großes Interesse an einer modernen Schieneninfrastruktur im Land haben und sich für mehr Nachhaltigkeit im Schienenverkehr einsetzen. Nun muss das vom Bund angekündigte Sonderprogramm des Bundes zur Elektrifizierung kommen! Baden-Württemberg ist auf jeden Fall gut auf das angekündigte Sonderprogramm vorbereitet", so Verkehrsminister Hermann während der Informationsveranstaltung in Stuttgart.

Bis zum 31. Mai 2018 können Kommunen schriftliche Stellungnahmen zum Konzept des Landes abgeben.

Rund 60 Prozent der Schieneninfrastruktur in Baden-Württemberg ist elektrifiziert. Damit liegt Baden-Württemberg zwar im bundesweiten Durchschnitt, dennoch gilt es, vor allem im Hinblick auf eine zukunftsfähige Mobilität, die Schieneninfrastruktur weiter auszubauen und zu modernisieren. Durch die verhältnismäßig starke Nutzung und Taktdichte auf den bereits elektrifizierten Streckenabschnitten werden bereits 74 Prozent der Verkehrsleistung im SPNV elektrisch erbracht. Ziel der Landesregierung ist es, im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf lange Sicht vollständig elektrisch zu fahren. Mit dem Elektrifizierungskonzept ist das Land gut vorbereitet auf das vom Bund angekündigte Sofortprogramm zur Elektrifizierung der Schieneninfrastruktur.

Einteilung in Projektschritte notwendig

Die nicht elektrifizierten Schienenstrecken Baden-Württembergs wurden in drei Kategorien eingeteilt.

Vorhaben des ersten Schritts, die bereits in Bau oder Planung sind, werden bereits realisiert. Beispiele sind hier die Südbahn, bei der der Spatenstich erst kürzlich vorgenommen wurde und die Breisgau-S-Bahn.
Der zweite Schritt, genannt „Vordringlicher Bedarf/ Lückenschluss", umfasst Abschnitte wie beispielsweise den Ringzug oder die Bodenseegürtelbahn. Für Verkehrsminister Hermann ist klar: „Gerade mit Realisierung der zweiten Phase können mit vergleichsweise geringem Aufwand nicht nur weitere, durchgehende Linien im SPNV geschaffen werden. Auch der Güterverkehr wird von den Redundanzen und Umleitungsmöglichkeiten im Störungsfall profitieren. Wie wichtig diese sind, haben wir durch den Vorfall in Rastatt erlebt."

Im dritten Schritt werden Streckenabschnitte betrachtet, bei denen eine Elektrifizierung erst langfristig möglich erscheint. Hier sollen auch fahrzeugseitige Lösungen mit innovativen Antriebssystemen untersucht werden, um eine emissionsfreie Beförderung zu gewährleisten.

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