Kooperationsvertrag Neugreuth-Schule | Bildquelle: RTF.1

Metzingen/Riederich:

Riedericher Elektroinstallateur Kleinhuis und Metzinger Neugreuth-Schule unterzeichnen Kooperation

Stand: 07.08.14 23:10 Uhr

Der Region fehlen immer mehr qualifizierte, nicht-akademische Fachkräfte – derzeit bereits rund 8000. Tendenz: rapide steigend.

Die aber sind für die boomenden Hightech-Betriebe überlebenswichtig. Genau hier hakt das IHK-Projekt der Bildungspartnerschaften ein. Schüler der 8. und 9. Klasse sollen frühzeitig Betriebe kennenenlernen - als Orientierungshilfe für die spätere Berufswahl. Die Unternehmen hoffen hingegen auf die Fachkräfte der Zukunft.

Die Kleinhuis GmBH und CoKG in Riederich bei Metzingen – Teil der Niedax-Gruppe, einer der weltweit führenden Hersteller von Elektroinstallationen. Der Produktionsprozess reicht von der Anlieferung, Verarbeitung und Mischung der speziellen Kunstoffpulver über das Einschmelzen - und bis hin zur End-Fertigung von Kabelverlegesystemen. Arbeit für derzeit 60 in speziellem Fachwissen ausgebildete Personen, die in insgesamt 3 Tagesschichten beschäftigt sind. Den entsprechenden Nachwuchs soll jetzt auch ein Kooperationsvertrag über eine langfristige Bildungspartnerschaft sichern helfen, der gestern mit der Metzinger Neugreuth-Schule unterzeichnet wurde. Eine Zusammenarbeit, von der sich alle Seiten positive Effekte erhoffen. 

Man wolle so "gezielt an junge, motivierte Kräfte" gelangen, die für das eigene Produkt Verständnis hätten. Das könne am besten über Lehrlinge umgesetzt werden, so der stellvertretende Werksleiter von Kleinhuis, Achim Braig. Auch Roland Feucht, Rektor der Neugreuth-Schule Metzingen, sieht Vorteile für seine Schüler. Eine solche Partnerschaft ermögliche es diesen, direkt und unkompliziert auf die Betriebe zuzugehen. Und da sei ein solcher Erstkontakt wie ein eintägiges Schnupperpraktikum oder eine Betriebsbesichtigung allerbestens geeignet. Später können sich dann auf Wunsch auch  längere Praktika anschließen

Die Kooperation sieht aber auch vor, dass junge Meister ihrerseits den Schulunterricht bereichern. Der Prozess der Kunststoffverarbeitung soll beispielsweise im Chemie-Unterricht der Schule als praxisbezoges Lernen eingebracht werden, um auch so Interesse am Unernehmen zu wecken, um potentielle Lehrlinge von Morgen zu gewinnen.

Das findet auch Ida Willumeit-Reichenecker von der IHK, die dort die zuständige Abteilung "Kinder-Jugend-Wissen" leitet. Ess gebe eoinen ganz starken Trend zu akademischen Abschlüssen. Dabei werde aber oft übersehen, das der Ausbildungsweg über eine Lehre eine ganz hewrvorragende Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben sei. Einen solchen glatten Übergang biete ein Studium oft nicht. 

Aber auch, wenn sich junge Menschen einmal für einen solchen Berufsweg entschieden haben: durch geburtenschwache Jahrgänge und boomende Konjunktur ist der Markt für neue Lehrlinge  auch zwischen den verschiedenen Branchen umkämpft. Ein Umstand, der auch im Fall Kleinhuis deutlich wird - und hier  gar letztlich in einem ungewöhnlichen Versprechen gipfelt. Im Unternehmen stehe sehr bald schon ein großer Generationenwechsel bevor, so der stellvertretende Werksleiter Achim Braig. Deshalb mache man die Zusage, dass man in den kommenden 5 bis 10 Jahren alle Lehrlinge auch übernehmen werde. 

Kleinhuis ist indessen nicht der einzige Betrieb, der sich um die Gunst der Metzinger Neugreuth-Schüler bemüht. Von Kleinhuis über Alba bis Boss: Die Schule hat mittlerweile ein breites Netz von 10 Kooperationsverträgen über die unterschiedlichsten Gewerbe gespannt.

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