Bereits im Jahr 1981 begann die Motorsport-Karriere von Karl-Friedrich Beck, den aber jeder nur Charly nennt. Damals war er 26 und Baden-Württembergischer Slalom-Meister. Doch sein Herz schlug für den Rallyesport. Und das hat sich bis heute, 37 Jahre später, nicht geändert.
Zusammen mit Technik-Chef Paul Frichot, der schon seit über 30 Jahren mit Charly zusammenarbeitet, entstand vor zwei Jahren dann das Projekt 60 Plus.
Er habe zeigen wollen, das auch die älteren Leute sowas können und habe deshalb die Idee gehabt, zusammen mit dem Projekt 60plus sporadisch ein paar Meisterschaften zu fahren. Ganz gut ist da schon untertrieben. Denn Charly mischt bei den Wettbewerben fast immer ganz vorne mit. Sein Umfeld und auch die Gegner ziehen den Hut vor so viel Ehrgeiz. Aber wie ist das eigentlich körperlich bei einem Ü60-Rallye-Fahrer? Es würde noch verhältnismäßig gut funktionieren. Allerdings müsse er sich mit voller Konzentration vorbereiten.
Charly ist schon eine Weile nicht mehr mit seinem orangen Citroen DS3 R3T gefahren, denn trainieren kann ein Rallye-Fahrer eigentlich nie. Bevor es zur Sachsen-Rallye nach Zwickau geht, will er das Auto und seine Fahrkünste deshalb auf der Ostalb-Rallye austesten. Trotzdem, nur Fahren um dabei zu sein, dass kommt für ihn nicht in Frage - er möchte aufs Podium.
Trocken ist es schon mal am Rallye-Tag auf der Ostalb. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und auch die verschiedenen Strecken, mit ihren sieben verschiedenen Wertungsprüfungen, gefallen dem Schwaben. Dass sein eigentlicher Stammbeifahrer Jörg Stierle gerade Elternzeit nimmt, ist zwar ärgerlich, aber mit Co-Pilot Jan Enderle hat Charly ebenfalls eine gute Partie gemacht.
Und dann geht es los: mit viel Lärm und einer Menge PS unter der Haube heizen die Rallye-Fahrer über die verschiedenen Strecken. Von grünen Tälern, über steile Abschnitte am Waldrand bis hin zum abgesperrten Stadt-Teil sorgen die anspruchsvollen Rennstrecken für viel Abwechslung. Während einer Pause, dem Regrouping, merkt man dem 62-Jährigen Rennfahrer die Anstrengung nicht an.
Beck hat schon schwere Unfälle gehabt. Trotzdem war Aufhören für ihn nie eine Option. Das Auto fährt, dank seines guten Technik-Teams, einwandfrei. Es läuft gut für Charly und Jan, und auch wenn diese Rallye eigentlich nur zum Einstieg dienen sollte, erfüllen sich Charlys Prognosen: in der Klassenwertung fährt er auf den zweiten Platz, in der Gesamtwertung auf Platz fünf. Einen ausführlichen Bericht über den schwäbischen Ü-60 Rennfahrer aus Albstadt sehen Sie am nächsten Sonntag in unserer Vor Ort Reportage. Natürlich nur hier auf RTF.1.
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