Streik öffentlicher Dienst RT | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen/Tübingen/Zollernalb:

Der Druck steigt - Am Mittwoch streikte der öffentliche Dienst in Reutlingen

Stand: 11.04.18 15:50 Uhr

Den Druck auf die Arbeitgeber noch einmal verstärken - das ist das erklärte Ziel der Warnstreiks im öffentlichen Dienst für diese Woche. Über 1000 Streikende waren es am Mittwoch in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen sowie Zollernalb. Vor der dritten und letzten Verhandlungsrunde am 15. und 16. April wollen die Beschäftigten mit den ganztägigen Streiks erneut ein klares Zeichen setzen.


Am Mittwochmorgen ging es für die Arbeitnehmer nicht wie gewohnt in die Klinik, Kita, zur Müllentsorgung oder in die öffentliche Verwaltung – sondern ins franzK in Reutlingen. Hier unter den Linden in Reutlingen trafen sich die Streikenden, bevor es zum Demozug durch die Innenstadt ging. Die Streikenden wollen 6% mehr Gehalt, aber mindestens 200€. So sollen auch die unteren Gehaltsgruppen profitieren, erklärte Benjamin Stein, Bezirksgeschäftsführer von ver.di.

Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um hundert Euro pro Monat angehoben werden. Mehr Geld würde den Beschäftigten im öffentlichen Dienst nicht nur gut tun, sondern auch ihre wichtige Arbeit honorieren. Neben dem TBR, Angestellten der Kreissparkasse, der Jobcenter und Landratsämter, waren auch wieder viele Pflegerinnen und Pfleger, sowie KITA-Betreuerinnen vor Ort, die ihre Forderungen noch einmal betonten.

„Heute ist kein Arbeitstag – Heute ist Streiktag" - mit Parolen wie dieser zogen die Beschäftigten durch die Innenstadt. Laut und klar fordern sie mehr Geld für ihre Arbeit. Denn den Kommunen im Land gehe es gut. Laut den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag beläuft sich der Überschuss der Kommunen bundesweit auf rund 10,7 Milliarden Euro für das Jahr 2017. Grund genug die Arbeitnehmer an diesem Plus teilhaben zu lassen.

Die nächste und letzte Verhandlungsrunde wurde für den 15. und 16. April in Potsdam vereinbart. Falls die Forderungen nicht umgesetzt werden, muss mit weiteren Streiks gerechnet werden. Benjamin Stein wäre es allerdings lieber, der Arbeitgeber würde ein gutes Angebot auf den Tisch legen. Dieser zeige sich allerdings unbeeindruckt von den Streiks. Unbeeindruckt waren zumindest die Reutlinger nicht – denn wenn rund eintausend dreihundert Menschen auf die Straße gehen um zu Streiken, dann hört das sicher jeder.

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