IHK | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Heimische Wirtschaft übt Kritik an Rente mit 63 und Mindestlohn

Stand: 25.08.14 17:38 Uhr

Die Politik der Großen Koalition stößt auf die Kritik der heimischen Wirtschaft. Und das aus zwei Gründen: Zum einen die Rente mit 63, zum anderen der Mindestlohn.

IHK-Vizepräsident und Südwestmetall-Chef Stefan Wolf berichtete, es habe schon in den ersten beiden Wochen nach Verabschiedung des Gesetzes 300.000 Anträge auf Rente mit 63 gegeben. Diese Leute seien kaum zu ersetzen, die Wirtschaft verlöre wichtige Know-How-Träger, so Wolf. Kritisch äußerte sich die IHK-Vollversammlung auch zum Thema Mindestlohn. Vor allem junge Menschen mit schlechten Abschlüssen würden sich für Jobs mit Mindestlohn und gegen eine Ausbildung entscheiden, so Wolf. Außerdem erwarte die Wirtschaft einen rasant steigenden Mindestlohn. Wegen einer Steigerungssystematik im Gesetz würde man in wenigen Jahren einen Stundenlohn von 12 Euro 50 erreichen, so Wolf.
 
Sinnvoller wäre es, Geld in die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu investieren, um gut ausgebildete junge Frauen nicht dauerhaft für den Arbeitsmarkt zu verlieren. Die Bundesregierung setze auf Konsum, nicht auf Investition, moniert IHK-Präsident Christian O. Erbe. Damit würde die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts verspielt. Das zeige auch eine aktuelle Umfrage der DIHK. Bei Investitionen im Ausland spiele danach erstmals seit elf Jahren wieder das Kostenargument eine stärkere Rolle.
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