Handwerk | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Doch kein Handwerkermangel? - Die KHS informiert über Beschäftigungssituation im Handwerk

Stand: 05.04.18 17:09 Uhr

Auch wenn überall von Handwerkermangel die Rede ist: laut der Kreishandwerkerschaft Reutlingen gibt es im Moment noch genügend Fachkräfte, um die anfallenden Bau- und Sanierungsarbeiten in der Region abzudecken. Dass dabei ein gewisser Preis entstehe, sei aber laut der KHS keine Frage der Kapazität. Dass die Preise aufgrund Kapazitätsmangel teurer werden, könne nicht bestätigt werden. Eine Umfrage zeigt viel mehr: Die Preise bleiben größtenteils stabil.


Die Konjunktur im Handwerkerberuf in der Region sei gut, so die KHS Reutlingen. In der Modernisierung liege nach wie vor der Schwerpunkt der Bautätigkeit, es sei zwar ein Rückgang zu bemerken, dafür aber im Wohnungsneubau eine Zunahme. Die gute Konjunktur habe aber auch Folgen, so Ewald Heinzelmann, Geschäftsführer der KHS. Für viele sei es so, dass der Handwerker nicht mehr so verfügbar sei, wie es in der Vergangenheit der Fall gewesen wäre. Viele Kunden würden nach wie vor meinen, der Handwerker müsse sofort verfügbar sein, wenn mehr oder weniger der Kunde rufe. Das sei angesichts einer solchen Situation deutlich schwieriger. Dennoch sei die Auslastung nicht so hoch, dass keine Aufträge mehr angenommen werden könnten, so Gerd Renz. Der Inhaber von Renz Holzbau und Bedachungen erklärt, dass mit einer vernünftigen Vorplanung und einem Vorlauf die zeitnahe Erledigung möglich sei. Kapazitäten seien vorhanden und nach wie vor sei es möglich, Aufträge zu bewältigen. Besorgniserregend ist allerdings der Blick in die Zukunft: denn der Nachwuchs macht sich rar. Steffen Mohl kennt das aus seiner Branche als Fliesenfachbetriebsbesitzer. Es sei im Bauhauptgewerbe immer ein Notstand an ausbildungswilligen Fachkräften. Dies komme vor allem durch die Akademisierung. Bauberufe seien somit nicht mehr so stark gefragt. Das Gefühl der „Überteuerung" von Handwerksarbeiten komme möglicherweise von neuen günstigeren Möglichkeiten wie den Fertighausproduktionen. Behauptungen, dass das Preisgefüge nach oben gezogen worden sei, wies die KHS ab.
WERBUNG:



Seitenanzeige: