Badewannen-Rennen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Black Pearl, Titanic und Jogi Löw entern das Schwimmbecken

Stand: 05.08.14 17:30 Uhr

Es gibt auf der ganzen Welt allerlei kuriose Wettbewerbe: Matschfußball, Stiefelweitwurf, Mülltonnenrennen oder Handtaschenwerfen. Ein sportliches Event der besonderen Art gab es gestern auch im Reutlinger Wellenfreibad Markwasen. Hier wurden Rennbadewannen zu Wasser gelassen.

Wo ein Badeentchen ist, da ist meistens auch eine Badewanne nicht weit. Im Reutlinger Wellenfreibad waren es gleich vier so genannte "Renn-Badewannen": Mit der "Black Pearl", der "Shopping Girl Wanne", der "Titanic" und der "Jogi-Löw-Wanne" stürzten sich die Teams (pro Wanne zwei Personen) in die Fluten und kämpften sich über eine 50 Meter lange Strecke.

"Ich hatte vor zwei Jahren die verrückte Idee, als ich zu Hause in meiner heimischen Badewanne saß und im Wohnzimmer laut ein Formel 1-Rennen lief. Ich dachte mir, ein Badewannenrennen, das wärs!" erklärt Eventmanager Rainer Braun und lacht.  "Dann habe ich mir eine handelsübliche Badewanne im Baumarkt besorgt  und habe sie ein bisschen modifiziert. Es hat ein halbes Jahr gedauert, die Wannen schwimmbar zu machen."

Woraus die Renn-Badewannen bestehen, bleibt Rainer Brauns Geheimnis. Die Eventagentur "Kids World Events" hat zusammen mit ingesamt 99 Kommunen in Deutschland, Italien, Österreich, Liechtenstein, Luxemburg und in der Schweiz die Europameisterschaft im Badewannenrennen auf die Beine gestellt. Auch Reutlingen wollte sich das Event nicht entgehen lassen.  "Ich fand es eine interessante und sehr witzige Geschichte", sagt Necdet Mantar, Leiter der Reutlinger Bäder. "Herr Braun hatte mich gefragt, ob wir denn nach Reutlingen diese Europameisterschaft holen möchten. Und dann habe ich gesagt, warum nicht? Das hört sich sehr interessant an!", erklärt Mantar weiter. Das Wellenfreibad Markwasen sei ein Kulturdenkmal, in dem Spaß und Vergnügen nicht auszuschließen seien. "Vor allem so eine spaßige Aktion gibt es nicht alle Tage."

Bei den Qualifikationsrennen sollte gestern das schnellste Team ermittelt werden – leichter gesagt als getan. Denn manche Teams kamen in ihren Badewannen kaum vorwärts. Ein "Abschleppdienst" musste ab und zu nachhelfen. Auf die richtige Technik kommt es an: "Man braucht Gleichgewicht und sollte gleichzeitig paddeln. Aber es gehört auch ein bisschen Glück dazu. Es besteht für jeden die gleiche Chance, egal ob klein oder  Muskelmann", sagt Rainer Braun. Auch Necdet Mantar hat einen Tipp: "Nicht zu tief hinten reinsitzen, denn dann besteht die Gefahr, dass Wasser reinläuft. Und ansonsten parallel gleichzeitig paddeln, um vorwärts zu kommen. Paddelt man einseitig, dann driftet man immer ab". 

In Reutlingen war ein Vater-Sohn-Team am schnellsten. Die Gewinner fahren Mitte September nach Wolfsburg. Hier treten sie dann gegen die Sieger-Teams aus den anderen Städten an. Sie paddeln um den EM-Titel und um 2000 Euro.

Eine weitere Aktion brachte gestern im Wellenfreibad auch viel Spaß. Beim "Wasserelfmeterschießen" waren viel Geschick und Gleichgewicht gefragt. Unlautere Mittel -- wie etwa den Gegner ins Wasser schubsen -  standen alternativ auch zur Verfügung. Am Ende teilten sich zwei Jungs den Sieg im Elfmeterschießen.

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