Eierlesen Kiebingen | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg-Kiebingen:

Fliegende Eier - Traditionelles Eierlesen in Rottenburg-Kiebingen

Stand: 03.04.18 15:17 Uhr

Alle zwei Jahre am Ostermontag wird in Rottenburg-Kiebingen mit Eiern geworfen - denn dann konkurrieren wieder zwei Jahrgänge beim traditionellen Eierlesen gegen einander. Die 19- und 20-Jährigen liefern sich bei diesem sportlichen Wettkampf einen Kampf auf Zeit: Während der jüngere Jahrgang einen Läufer stellt, der insgesamt eine Strecke von 6,3 km zurücklegen muss, müssen ein Eierleser und ein Fänger des älteren Jahrgangs insgesamt 96 rohe Eier werfen und fangen. Wer seine Aufgabe schneller erfüllt gewinnt nicht nur den Wettkampf, sondern auch eine bunt geschmückte Ostertanne.


Der österliche Brauch des Eierlesens reicht bis ins Mittelalter zurück. Hier in der Region ist der Brauch außer in Kiebingen aber nirgends mehr zu finden. In diesem Jahr stellten sich die letzten 90er Jahrgänge, nämlich die 98er, hier gekennzeichnet durch ein rotes Schulterband, und die 99er, hier mit grünem Schulterband, diesem sportlichen Wettkampf.

Der Läufer aus dem jüngeren Jahrgang muss nach Rottenburg laufen und dort ein Päckchen abholen. Ist er zurück, bevor der ältere Jahrgang seine Aufgabe erledigt hat, gewinnt er das Eierlesen.

Das Team der Eierleser müssen in dieser Zeit insgesamt 96 Eier werfen und fangen. Die komplizierten Regeln dafür erklärte Punktrichter Thomas Baurgeiger. Die Eier müssten beim Spiel in einen quadratischen Bereich geworfen werden. Um zu gewinnen, braucht das Team Wurftechnik, Geschick und Ausdauer. In den letzten Jahren gewannen oft die Läufer, doch dieses Jahr schaffte es das Team des 98er Jahrgangs. Nur vier Eier gingen daneben. 12 Fehlwürfe wären erlaubt gewesen. Eierleser Mike Weber war die Anstrengung, aber auch die Erleichterung nach dem Sieg anzumerken. Die Bedingungen seien sehr anstrengend gewesen, da es ziemlich warm gewesen sei. Aber zum Glück sei es auch trocken gewesen. Die Kondition habe gegen Ende etwas nachgelassen, das könne man aber nicht verübeln.

Der Läufer kam dann knapp drei Minuten später ins Ziel. 22:53 Minuten brauchte das Team und war somit schneller als der Läufer, der insgesamt 25:42 Minuten benötigte. Thomas Baurgeiger vermutete als Grund, warum den Eierlesern diesmal der Sieg gegen den Läufer gelang, das gute Wetter und damit viel Publikum und Presse. Das habe den Eierleser angespornt. Denn bei dem schönsten Osterwetter und der musikalischen Umrahmung hatten sowohl Teilnehmer als auch das Publikum sichtlich Spaß.

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