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Facebook-Chef Zuckerberg hält weitere Datenlecks für möglich

Stand: 27.03.18 08:07 Uhr

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich für die Datenpanne bei seinem Unternehmen entschuldigt - und hält es für möglich, dass in dem sozialen Netzwerk noch weitere datenhungrige Apps aktiv sind, die Informationen von Nutzern abfischen. Man suche danach, so Zuckerberg.

Es sei die "Quiz-App eines Wissenschaftlers" gewesen, die im aktuellen Datenskandal Daten von Millionen Nutzern weitergegeben habe, schreibt Facebook-Chef Mark Zuckerberg heute in einer ganzseitigen Anzeige in der Bild-Zeitung.

Womöglich sind in dem sozialen Netzwerk noch weitere solcher Schnüffel-Apps aktiv: Man rechne damit, dass es davon noch mehr geben könnte. "Sobald wir sie finden, werden wir sie sperren und alle betroffenen Nutzer benachrichtigen", betont Zuckerberg.

Der jüngste Vorfall "war ein Vertrauensbruch, und ich möchte mich dafür entschuldigend dass wir damals nicht mehr dagegen getan haben", schreibt Zuckerberg und versichert: "Ich verspreche, dass wir unsere Arbeit in Zukunft besser machen."

Facebook verhindere seit längerer Zeit, "dass solche Apps nicht mehr so viele Informationen erhalten".

"Es ist unsere Verantwortung, deine Informationen zu schützen", erklärt Zuckerberg. "Wenn wir das nicht können, haben wir diese Verantwortung nicht verdient."

Rechtspolitiker der großen Koalition haben in der Facebook-Datenaffäre unterdessen eine Bestrafung des Internet-Konzerns gefordert. "Die Datenschutzbehörden sollten auf jeden Fall eine Sanktion für Facebook prüfen", sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

"Wenn Facebook wusste, dass millionenfach Daten entgegen der Einwilligung der Facebook-Nutzer abgeschöpft wurden, trifft Facebook eine Mitschuld an diesem Datenskandal", sagte Fechner. Die CDU-Rechtspolitikerin Elisabeth Winkelmeier-Becker forderte die konsequente Anwendung der ab 25. Mai geltenden, neuen EU-Datenschutzgrundverordnung. "Gerade Facebook würde hierdurch ein Bußgeld in Höhe von mehreren Milliarden drohen, was nicht nur weh tun würde, sondern gegebenenfalls sogar existenzbedrohend sein könnte", sagte Winkelmeier-Becker. "Es gibt auch noch andere Möglichkeiten für empfindliche Sanktionen gegenüber solchen Unternehmen", sagte sie. "So können die Gewerbeämter die Zuverlässigkeit von Unternehmen im Hinblick auf ihre Rechtstreue insgesamt überprüfen und ihnen gegebenenfalls die Ausübung ihres Gewerbes untersagen", sagte die CDU-Politikerin.

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