Gender Budgeting Sport Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Mädchen in die Sporthalle - Untersuchung zeigt ungleiche Geschlechterverteilung im Sport

Stand: 21.02.18 15:00 Uhr

Die Stadtverwaltung Tübingen hat gemeinsam mit einem Studierenden der Sportwissenschaften eine Untersuchung im Bereich "Gender Budgeting im Sport" durchgeführt. Gender Budgeting untersucht, wie viel Geld für welche Bereiche in den Sportangeboten in Tübingen ausgegeben werden, und ob männliche und weibliche Personen gleichermaßen davon profitieren.


Die Untersuchung ergab, dass der prozentuale Unterschied zwischen den männlichen und weiblichen Mitgliedern in den Sportvereinen in Tübingen nur gering ist. Ganz anders sieht es da bei den vereinsungebundenen Angeboten wie dem Hochschulsport und der Volkshochschule aus. Dort dominieren die Frauen mit 74 beziehungsweise 86 Prozent das Teilnehmerfeld. Dennoch will die Stadt diese Geschlechterungleichheit verringern. So will man versuchen das Angebot für Frauen in den Vereinen zu verbessern, aber auch bei den freien Sportanbietern versuchen etwas für die Männer zu tun.

Die Studie untersuchte auch die Vorstandsstrukturen der Tübinger Sportclubs. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 20 Vereine genauer betrachtet. Auffällig sei hier, dass es überwiegend männliche Vorstände gibt. Das Problem: Die meisten Vorstände arbeiten ehrenamtlich. Hier gelte es die Frauen zur ehrenamtlichen Tätigkeit im Verein zu animieren.

Eine Entwicklung die sich keiner der Verantwortlichen so richtig erklären kann ist, dass Mädchen ab 12 Jahren oft die Vereine verlassen und auch die offenen Sportangebote nicht mehr wirklich nutzen. Hier will die Stadt sich verstärkt auch mit dem Jugendgemeinderat zusammensetzen, aber auch Mädchen direkt fragen, welche Interessen sie haben und welche Angebote sie gerne hätten.

Als Fazit formuliert die Untersuchung drei Handlungsempfehlungen für alle Beteiligten. Erstens sollen mehr Sportangebote für Mädchen geschaffen werden. Zweitens sollen auch die Bewegungsangebote im öffentlichen Raum erweitert werden, auch für Jungs. Und zu Guter letzte sollen die Führungsstrukturen in den Vereinen verbessert werden und versucht werden mehr Frauen in diese zu Integrieren.

Klar ist: Es soll kein 50/50 Verhältnis in den Sportangeboten hergestellt werden. Ziel der Untersuchung sei lediglich Bereiche aufzudecken, in denen es Handlungsbedarf gebe und in diesen dann auch zu handeln.

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