Schüler-Genossenschaft "Früchtebecher" | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Früchtebecher auf Reisen - Schülergenossenschaft stellt das Unternehmen auf der Grünen Woche vor

Stand: 01.02.18 15:29 Uhr

Vor knapp 1,5 Jahren hat sich die Schülergenossenschaft "Früchtebecher" gegründet. Entstanden ist die Idee in einer Vertretungsstunde. Die Schüler des Carlo-Schmid-Gymnasiums Tübingen wünschten sich eine gesunde Alternative zum Schulbäcker und gründeten kurzerhand ihre eigene Firma. Nun durften drei Gründungsmitglieder der "Früchtebecher" auf der weltgrößten Landwirtschaftsmesse, der "Grünen Woche", in Berlin ihr Unternehmen vorstellen.


An zwei Tagen in der Woche schnippeln die 15-16-jährigen Mitglieder der „Früchtebecher" Obst, welches sie jeweils am nächsten Tag in der großen Pause für 1 Euro, beziehungsweise 2,50 Euro für die Lehrer, verkaufen. Nachhaltigkeit ist ihnen dabei sehr wichtig, daher wurden Plastikbecher gegen wiederverwendbare Einmachgläser oder essbare Waffelbecher ausgetauscht.

Das Prinzip eines eigenverantwortlich geführten Schülerunternehmens gibt es in Baden-Württemberg seit 2014. Um ihre Firma vorzustellen wurden drei Mitglieder der „Früchtebecher" auf die Grüne Woche eingeladen.

Die Schüler waren gut vorbereitet und konnten, trotz technischer Schwierigkeiten, ihr Projekt souverän vorstellen. Ihre Begegnungen mit Politik und Wirtschaft waren spannend und beeindruckend - manches sehen sie aber auch kritisch.

Eingeladen wurden Sie vom Minister für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Peter Hauk, höchstpersönlich. Warum dieser sie eigentlich eingeladen hatte, wunderte Pablo Block, einer der Vorstände der Früchtebecher. Die Aussage des Ministers, dass Glyphosat ebenso schädlich wie Schwarzwälder Schinken für den Menschen sei, beides aber nicht bewiesen wäre, irritierte den an Nachhaltigkeit interessierten. Zehntklässler.

Nachhaltigkeit und Gesundheit stehen bei den Schülern hoch im Kurs. Und nach 1,5 Jahren erweitert sich nun langsam der Wirkungskreis der Schülergenossenschaft. Denn in Zukunft werden sie auch die Tübinger Stadtwerke mit gesunden Obst beliefern.

Den Ablauf haben sie sich dafür schon genau überlegt: vor Schulbeginn werden die Früchtebecher mit einem Fahrrad mit Anhänger in die Stadtwerke gebracht. Die Mitarbeiter spülen die Einmachgläser bis zum nächsten Morgen. Bei der neuen Obstlieferungen werden die gespülten Gläser dann wieder mitgenommen.

Ein großer Schritt für die Früchtebecher. Denn so gelangt auch externes Geld in die Firma.

Durch ihren Besuch in Berlin, konnten die jungen Gründungsmitglieder auch Kontakte gute knüpfen. Zum Beispiel haben sie den Marketingchef von Bürger kennengelernt, der die Schülergenossenschaft besuchen und ihnen Marketing-Ratschläge geben will.

Der Besuch auf der Grünen Woche hinterließ bleibende Eindrücke bei den Zehntklässlern. Und auch durch die neuen Kontakte und Marketing-Ratschläge wird sich die Firma sicherlich weiterentwickeln. Ein neues Produkt ist schon in Planung.

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