Stammzellforschung | Bildquelle: RTF.1

Lichtenstein:

Stammzellenspender gesucht - Registrierungsaktion am Sonntag

Stand: 16.12.17 17:48 Uhr

Immer noch haben viele Menschen Ängste oder Bedenken sich als potenzielle Stammzell-Spender registrieren zu lassen. Doch warum eigentlich? Ein Gerücht, dass Stammzellen aus dem Rückenmark entnommen werden machte lange Zeit die Runde und könnte ein Grund sein. Das ist aber eben nur ein Gerücht. Denn zu 80% werden die Stammzellen über das Blut entnommen, der Rest über Knochenmark aus dem Beckenkamm-Knochen. Für den Spender ist dies kein Problem, für den Patient bedeutet es zu überleben. Wir haben für Sie mit einer Spenderin gesprochen.


Für Sandra Härter gab es keine Zweifel ob sie sich als Stammzell-Spenderin registrieren lässt oder nicht: als die deutsche Stammzell-Spender-Kartei DKMS in ihrer Schule eine Registrierungsaktion durchführte ließ sich die ganze Klasse kollektiv als Spender aufnehmen. Und tatsächlich – einige Jahre später kam die DKMS auf Sandra Härter zu. natürlich habe sie immer ein bisschen Bammel gehabt. Trotzdem sei es ein gutes Gefühl gewesen etwas machen zu können, erläuterte Härter. Sie gehörte zu den achtzig Prozent der Spender die eine Stammzell-Entnahme über das Blut machen konnte. Gespritzt wird ein Stoff, der eine Art Grippe simuliert, so dass der Körper besonders viele Stammzellen produziert, die man entnehmen kann. Auf so einfache Weise einem Menschen das Leben zu retten – dass ist schon etwas Besonderes. Die Stammzellspende ist die allerletzte Möglichkeit um den Blutkrebs zu besiegen. Denn eine Spende ist dann erforderlich, wenn bereits alle anderen Maßnahmen nicht zum Erfolg geführt haben. Dieses Schicksal teilt auch der zweijährige Joel Neubrandner aus Lichtenstein. Nachdem die Chemotherapie nicht angeschlagen hat und auch seine Schwester nicht als Spenderin in Frage kommt, ist er nun auf eine Stammzell-Spende angewiesen. Und das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Zusammen mit dem Handball Verein SG Ober- / Unterhausen und der DKMS sucht Familie Neubrandner am dritten Advent nach Menschen, die sich bei der DKMS registrieren lassen wollen. Jeder, zwischen 17 und 55 Jahren, der sich noch nicht registrieren lassen hat, kann daher Morgen von elf bis sechszehn Uhr in die Lichtensteinhalle in Lichtenstein kommen. Die Registrierung ist kostenlos und dauert nur circa zehn Minuten. Als Dankeschön gibt es Kuchen oder belegte Brötchen. Da die DKMS auch dringend Spenden benötigt, darf natürlich auch vor Ort oder auf der Homepage www.dkms.de gespendet werden. Denn jede Registrierung kostet die DKMS rund fünfunddreißig Euro. Sandra Härter kann die Erfahrung die sie gemacht hat nur weiter empfehlen. Auch für Joel ist es eine Spende der letzte Strohalm. Er und andere Patienten können nur auf viele Menschen hoffen, die sich registrieren lassen, um so doch noch ihren genetischen Zwilling finden zu können.
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