DKMS Joel | Bildquelle: RTF.1

Lichtenstein:

Für Joel und Andere - Stammzellspender-Suche am 17.12. in Lichtenstein

Stand: 29.11.17 17:12 Uhr

Gerade einmal 2,5 Jahre alt ist Joel aus Lichtenstein und doch muss er schon um sein Leben kämpfen. Er hat Leukämie, und eine erste Chemotherapie brachte keinen Erfolg. Jetzt wird nach einem passenden Stammzellspender gesucht. Um passende Spender zu finden, die Joel, aber auch anderen Menschen das Leben retten können, haben sich seine Eltern mit dem Handball-Verein SG Ober- / Unterhausen und der deutschen Stammzellspender-Kartei DKMS zusammen getan, um eine große Registrierungsaktion am 17.12. in Lichtenstein zu veranstalten.


Alles ging recht schnell, erzählt uns Jens Neubrander, Joels Papa. Nachdem der 2,5-jährige Joel im Juni diesen Jahres eine Schwellung am Hals hatte, die nicht verheilen wollte, brachten ihn seine Eltern ins Krankenhaus. Dann der schreckliche Befund: der kleine Joel hat Blutkrebs.

Bis vor 14 Tagen hat man versucht, die Krankheit mit einer Chemotherapie in den Griff zu bekommen. Doch dann wurde klar - die Chemotherapie reicht nicht aus. Joel braucht einen Stammzellenspender.

Da die Familie Neubrander Mitglied des Handballvereins SG Ober- / Unterhausen ist, hatten sie schnell Verbündete gefunden. Nachdem Joels Vater den Vorstand des Vereins informiert hatte, haben diese sofort gehandelt.

„Wir vom Verein haben sofort beschlossen zu helfen, weil wir denken, dass der Verein über die Grenzen hinaus eine große Strahlkraft hat. [...] Da war es für uns selbstverständlich der Familie zu helfen" so Timo Pfeiffer, erster Vorsitzender des SG Ober- / Unterhausen.

Einen passenden Spender zu finden ist wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Das genetische Gewebe muss exakt übereinstimmen, um dem Patienten ein neues Immunsystem geben zu können. Jeder siebte Blutkrebspatient findet keinen passenden Spender und das obwohl weltweit bereits über 31 Millionen Menschen registriert sind. Je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto höher ist die Chance der Patienten einen genetischen Zwilling zu finden. Wer am 17.12 keine Zeit hat in die Lichtensteinhalle zu kommen, kann sich auch über die Homepage der DKMS (www.dkms.de) ein Registrierungsset nach Hause schicken lassen. Dort kann man dann ganz bequem unter schriftlicher Anleitung einen Abstrich der Mundschleimhaut vornehmen und wieder zurück schicken.

Doch immer noch scheuen viele Menschen die Registrierung aus Angst vor der eventuellen Knochenmark-Entnahme. Denn immer noch gibt es das weit verbreitete Gerücht, dass die Stammzellen aus dem Rückenmark der Wirbelsäule gewonnen würden.

Dabei ist das völliger Unsinn, erklärt uns Laura Riedlinger von der DKMS.

„Es gibt zwei verschiedene Entnahmeverfahren. Zu 80% wird die Stammzellenentnahme über die Blutbahn vorgenommen. Die anderen 20% wird über eine Knochenmarkentnahme am Beckenkamm entnommen. Knochenmark ist kein Rückenmark und hat somit auch nichts mit der Wirbelsäule zu tun.

Wie das Gerücht entstanden ist, versteht die Aktionsbetreuerin der DKMS auch nicht. Denn noch nie wurde ein Verfahren angewendet, bei dem man Stammzellen aus dem Rückenmark entnehmen musste. Für sie ist eine gute Aufklärung über die Verfahrensweise daher sehr wichtig. Denn auch nicht jeder kommt als Spender in Frage:

Registrieren lassen darf sich jeder zwischen 17 und 55 Jahre. Das Mindestgewicht beträgt 50 Kilo. Man sollte außerdem einen BMI von unter 40 haben. Allgemein sollten potenzielle Spender in einer guten gesundheitlichen Verfassung sein, d.h. keine chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma haben. Autoimmunkrankheiten und Krebserkrankungen schließen eine Stammzellenspende ebenfalls aus. Wer schwanger ist, darf sich registrieren lassen.

Menschen, die sich gerne registrieren lassen möchten, sind am dritten Advent von 11 bis 16 Uhr herzlich Willkommen. Die Registrierung ist kostenlos und nimmt nur circa 10 Minuten in Anspruch. Als Dankeschön gibt es Kuchen oder belegte Brötchen.

Der erste Vorsitzende der SGOU, Timo Pfeiffer hofft, dass ebenso viele Besucher am 17.12. in die Lichtensteinhalle kommen, wie bei einem gut besuchten Heimspiel. Auch rund 50 Vereinsmitglieder werden bei der Registrierung und Verpflegung mithelfen.

Da die DKMS auch dringend Spenden benötigt, darf natürlich auch schon im Vorfeld auf gespendet werden. Denn jede Registrierung kostet die DKMS rund fünfunddreißig Euro.

Noch zwölf Wochen lang muss sich Joel einer weiteren, stärkeren Chemotherapie unterziehen. Dann braucht er neue Stammzellen.

SPENDENKONTO DKMS

Kreissparkasse Tübingen

IBAN DE58 6415 0020 0002 0840 17

Verwendungszeweck: Joel

oder unter

www.sg-ou.de

www.dkms.d

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