Justizia | Bildquelle: pixelio.de - Lupo Foto: pixelio.de - Lupo

Reaktionen der Drogeriebranche:

Roßmann-Gründer nennt Schlecker-Urteil "große Überraschung"

Stand: 04.05.18 18:22 Uhr

Dirk Roßmann, Gründer der Drogeriemarktkette Rossmann, zeigt sich von dem Urteil im Schlecker-Prozess erstaunt: "Das Urteil ist für uns eine große Überraschung", sagte Roßmann zur Bewährungsstrafe für den bankrott gegangenen früheren Drogerie-König aus Ehingen. dm-Gründer Götz W. Werner sieht mangelnde Wertschätzung als Grund für den Schlecker-Niedergang.

"Dass trotz der besonderen Konfliktsituation durch die enge Beziehung zu den Eltern, Meike und Lars nicht auf Bewährung verurteilt wurden, ist für Außenstehende nicht leicht zu begreifen", sagte Dirk Roßmann der Heilbronner Stimme. Anders sieht der 71-Jährige das Urteil gegen den früheren Drogeriemarktkönig Anton Schlecker: "Dagegen erscheint die Bewährungsstrafe für Anton Schlecker - auch aus Sicht eines berechtigten Gläubigerschutzes - nicht überzogen."

Rossmann, gegründet 1972, ist die zweitgrößte Dorgeriemarktkette in Deutschland nach DM.

Götz W. Werner, Gründer und Aufsichtsrat der Drogeriemarktkette DM, fordert in Anbetracht des Urteils gegen Anton Schlecker, aus dem Fall Lehren für die Führung eines Unternehmens zu ziehen. "Mit großer Betroffenheit denke ich an die Insolvenz von Schlecker und das Gerichtsverfahren", sagte er der Heilbronner Stimme. "Es kommt nun darauf an, was wir daraus lernen können: Für mich ist der Schlüssel Wertschätzung und das höchste Gut ist die Liebe."

Wenn ein Unternehmen von seinen Kunden und den Mitarbeitern nicht wertgeschätzt werde, dann gehe es zu Grunde."Wertschätzung entsteht aus Liebe - man muss seine Kunden lieben", sagte Werner dem Blatt. "Und das können wir auf unsere Gesellschaft übertragen: Ohne Wertschätzung für unsere Mitmenschen - und im Idealfall Liebe - geht es nicht."

Das Landgericht Stuttgart verhängte gegen Anton Schlecker zwei Jahre auf Bewährung. Haftstrafen bekamen dagegen seine Kinder Lars und Meike. Schlecker-Sohn Lars muss zwei Jahre und neun Monate in Haft, Tochter Meike zwei Jahre und acht Monate.

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