Flugzeug am Boden | Bildquelle: Pixabay.com

Luftfahrt:

"Piloten-Exodus" laut Insider Ursache für Krise bei Ryanair

Stand: 07.10.17 07:13 Uhr

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair verliert wegen ihrer Arbeitsbedingungen viele Piloten an die Konkurrenz - sagt ein Insider. Er berichtet zum Beispiel von einem unbezahlten Monat Zwangsurlaub und null Investitionen in die Ausbildung.

Schon vor einem Jahr habe ein regelrechter "Exodus" eingesetzt, sagte ein Ryanair-Pilot am Samstag dem Inforadio vom rbb. Die Krise sei schon damals absehbar gewesen. Der Pilot widersprach damit der offiziellen Darstellung von Ryanair. Die Airline hatte Probleme bei der Urlaubsplanung als Grund dafür genannt, dass in den kommenden Monaten tausende Flüge gestrichen werden.

Wörtlich sagte der Pilot, der seit einigen Jahren für Ryanair arbeitet, aber aus Furcht um seinen Arbeitsplatz anonym bleiben will:

"Dass es eine Krise geben würde, war uns schon vor gut einem Jahr klar, einfach weil wir gesehen haben, dass es einen richtigen Pilotenexodus gab. So was hatte man da vorher nicht gesehen. Bei Ryanair gab es immer ein Kommen und Gehen. So funktionierte das Unternehmen eben. Aber diese Art von Abwanderung gab es vorher nicht ... und dann gab es eben diese Ausrede mit der Urlaubsplanung der Piloten, was wirklich sehr merkwürdig ist. Ryanair hat seinen Piloten immer einen Monat Zwangsurlaub gegeben, der auch oft unbezahlt ist."

Zugleich kritisierte der Pilot Ryanair für seine Arbeitsbedingungen:

"Also die stellen sicher, dass ihnen wirklich überhaupt keine - nicht die geringsten - Kosten entstehen. Die investieren gar nichts in die Piloten. Und während der Wirtschaftskrise ging das. Da haben die Leute das gezahlt. Aber mittlerweile ändern sich die Menschen eben. Die anderen Airlines machen das nämlich nicht so. Die zahlen dir deine Ausbildung, deine Uniform, die Hin- und Rückfahrt zur Arbeit."

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