Stefan Falke Ausstellung | Bildquelle:

Tübingen:

Latein-Amerikanisches Flair - Ausstellungseröffnung im D.A.I. Tübingen

Stand: 06.10.17 15:09 Uhr

Kunst als Protest: Kann das funktionieren? Der in New York lebende deutsche Fotograf Stefan Falke dokumentiert in seinen Portraits Künstler, die dies an der amerikanisch-mexikanischen Grenze versucht haben. Das Deutsch-Amerikanische Institut in Tübingen stellt seine Bilder ab heute aus. Gestern Abend war die Eröffnung der Ausstellung "La Frontera: Artists along the U.S.-Mexican Border".


Gehen Sie mit Ihren Gedanken an einen freudigen Ort, in dem Sie mit Ihrer Familie, Ihren Freunden und Ihren Geliebten zusammen sind. Plötzlich wird dieser friedliche Ort von einer Mauer durchzogen, die Sie von einigen dieser Personen trennt. Mit dieser Gedankenreise startete die Einführung von Miguel Pietro-Valle zu Stefan Falkes Ausstellung „La Frontera: Artists along the U.S.-Mexican Border". Ein Glücksgriff für das D.A.I.: Denn nur durch den Einsatz des Kulturreferent, der die Bilder im Netz fand und Stefan Falke kontaktierte war die Ausstellung möglich.

Pietro-Valle betonte auch, dass Grenzen vor allem für Mexikaner ein sehr willkürliches Konstrukt sind. Denn vor dem Krieg zwischen Mexiko und den USA war das Land einmal fast doppelt so groß. Sie hätten nicht die Grenze überquert, sondern die Grenze sie. Für ihn liegt der Schwerpunkt der Ausstellung darin, dass er ein positives und kein negatives Bild der Grenzregion zeigt. Dabei geht es auch stark um Inklusion, denn eine Grenze würde per Definition ausschließen – aber auch um Protests gegen die Grenzpolitik Trumps. Zwar anders als man ihn sich vielleicht normalerweise vorstellt und ohne lautes Spektakel aber kreativ. Und dadurch unter Umständen auch langfristiger, zumindest für die Bevölkerung auf beiden Seiten der Grenze, wie Ute Bechdolf vom D.A.I. sagte. Und dadurch wäre es vielleicht auch für die Politik ein Anstoß.

Begleitet wurde die Ausstellungseröffnung von der Latein-amerikanischen Band Panda Rey, die mit gefühlvoller Musik das Publikum unterhielt und das richtige Flair für die Ausstellung produzierte. Die Ausstellung ist noch bis zum 2. Dezember im D.A.I. in Tübingen zu bestaunen. Aber auch anderes Programm wird im Rahmen der „Kalifornischen Wochen" geboten. So gibt es ein Weinseminar im Dezember, einen Kochkurs zum Thema Kalfiornische und Mexikanische Küche, einen Abend über Digitalisierung mit dem deutschen Google-Chef, einen Stammtisch in dem es um Kalifornien geht und ein Konzert der Residents im Franz.K in Reutlingen.

Es ist also viel geboten in den kommenden Wochen im D.A.I. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

WERBUNG:



Seitenanzeige: