AUsbruch aus Psychatrie | Bildquelle: RTF.1

Zwiefalten:

Aus Psychiatrie geflohen

Stand: 26.09.17 04:40 Uhr

Ein Ausbruch wie im Comicfilm. Drei Patienten der Forensischen Psychiatrie in Zwiefalten sind am Samstag Abend spektakulär geflohen. Hinterlassen haben sie ein verwüstetes Zimmer und ein Loch in der Mauer.


Ein Loch durch eine Klinik-Mauer zu schlagen und mithilfe aneinander geknüpften Bettlaken aus der Sicherheitsverwahrung in acht Metern Höhe zu fliehen erinnert an die Daltons in Lucky Luke. Und doch sind am Samstag Abend drei suchtkranke Patienten aus der Forensischen Psychiatrie in Zwiefalten auf genau diese Weise geflohen. Sie hatten mit selbstgebasteltem Werkzeug in Kleinstarbeit das Loch in der Wand vorbereitet. Dreißig Minuten vorher war eine Pflegerin bei den Patienten, denen jedoch nichts anzumerken war. Dann ging alles sehr schnell.

Die Patienten haben bei ihrer Flucht auch den Heizkörper herausgerissen, wodurch es zu einem erheblichen Wasserschaden im Zimmer und am Gemäuer kam. Obwohl der Vorfall zügig gemeldet wurde, konnten die drei Entflohenen nicht mehr gefasst werden. Alle drei Patienten befanden sich in Sicherheitsverwahrung, da die Therapie nicht weiter geführt werden sollte und sie deshalb zurück in Haft gemusst hätten. Die besonderen Vorkehrungen sollten eigentlich einen möglichen Ausbruch verhindern. Doch das eine Flucht auf solche Weise gestaltet würde, damit konnte keiner rechnen.

"Die drei Männer zwischen dreißig und achtunddreißig Jahren weisen zwar kein hohes Aggressionspotenzial auf, könnten aber erneut Raubdelikte begehen, um an Geld zu kommen", so der Leitende Ärztliche Direktor des ZfP Südwürttemberg Prof. Gerhard Längle.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen noch. Und bisher wurden früher oder später noch alle Entflohenen wieder gefunden.

Die drei Entflohen werden wie folgt beschrieben:

Der 30-Jährige ist griechischer Staatsangehöriger, etwa 177 cm groß und schlank. Er hat dunkelblonde Haare, trägt einen Oberlippen- und Kinnbart und hat auf dem rechten Handrücken eine Tätowierung, die einen Kompass zeigt.

Der 32-jährige ist türkischer Staatsangehöriger, etwa 168 cm groß und kräftig. Er hat schwarze, kurze Haare und soll mit einer Bomberjacke bekleidet gewesen sein.

Der 38-jährige ist italienischer Staatsangehöriger, etwa 178 cm groß und kräftig. Er hat schwarze Haare, einen Vollbart und eine Tätowierung am linken Handgelenk.

Hinweise nimmt das Polizeirevier Münsingen unter der Telefonnummer 07381 / 93640 oder auch jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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