Nils Schmid besucht Schule | Bildquelle: RTF.1

Walddorfhäslach:

Nils Schmid zu Besuch bei der Gustav-Werner-Gemeinschaftsschule

Stand: 18.07.14 17:17 Uhr

Die Einführung der Gemeinschaftsschulen im Land war nicht unumstritten. FDP und CDU bemängeln vor allem, dass Grün-Rot ihr Parade-Projekt finanziell und stellentechnisch besser behandeln würden als die anderen Schulformen. Jetzt hat der Chef der SPD-Landtagsfraktion Nils Schmid die Gustav Werner-Gemeinschaftsschule in Walddorf-Häslach besucht.

Zeit für eine kleine Zwischenbilanz in Sachen Gemeinschaftsschule. Viele Gemeinden, so Schmid wollten entzwischen eine solche Schule einrichten. Damit sei die Gemeinschaftsschule zu einem "echten Renner" geworden. Wenn man sich in Walddorfhäslach anschaue, wie der Unterricht dort ablaufe, dann sei auch klar warum, so der Finanzminister. Denn dort habe man sich auf die individuelle Förderung der Schüler eingestellt, und das sei das "alllerwichtigste in einer Schule".

Schon der Aufbau des Klassenzimmers offenbart, dass hier einiges anders abläuft als an anderen Schulen. Hier in der Lerngruppe arbeiten die Schüler zu einem großen Teil eigenverantwortlich. Für jede Woche setzen sich die Kinder eigene Lernziele. Wer außerdem in einem Test besonders viel richtig hatte, bekommt nicht etwa eine gute Note, sondern den Profiansteckbutton. Wer Profi ist, unterstützt seine Schulkameraden, wenn die bei einer Schulaufgabe nicht weiter wissen. Ein Modell das hier offenbar ankommt: "Wir leisten hier vor Ort eine gute Arbeit, haben eine hohe positive Resonanz der Schülerschaft, der Elternschaft, der Lehrerschaft. Wir sind hochmotiviert und freuen uns jeden Tag an der Gemeinschaftsschule Walddorfhäslach zu unterrichten. Auch wenns strukturell noch Probleme gibt wo die Landesregierung im Grunde noch nachjustieren muss", erklärt der Schulleiter Michael Röckel.

Besonders drückt der Schuh beim Thema Inklusion. Denn hier fehlt es an zusätzlichen sozialpädagogischen Fachkräften. Doch das sei nicht das einzige Problem. Für die inklusive Beschulung sei eine kleine Lerngruppe, die bestmöglichen Pädagogen und die bestmögliche Ausstattung notwendig, schildert Röckel. Erst dann funktioniere Inklusion. So wie jetzt, mit einem Klassenteiler von 28, glaube er nicht dass es auf Dauer funktionieren werde.

Damit der inklusive Unterricht in Zukunft gelinge, müsse die Landesregierung noch nachbessern. Nicht der einzige Punkt in dem Grün-Rot noch aktiv werden müsse. Denn die Lehrer seien durch den neuen Schultyp in besonderen Maße gefordert. Viele Über-stunden seien für die Vorbereitung und Ausarbeitung völlig neuer Arbeitsmaterialien angefallen. Doch was kann das Land tatsächlich tun? "Wir können ausreichend Fortbildungs- und Unterstützungsangebote machen. Und vor allem bei der Inklusion müssen wir mehr Sonderschulpädagogen an die Regelschulen schicken. Im neuen Schuljahr wird es 200 zusätzliche Debutate für Sonderpädagogen geben, um Inklusion an Regelschulen zu unterstützen", kündigt Schmid an. 

"Wäre jetzt Weihnachtszeit und wir hätten nicht 35 Grad, dann hätte ich mir gewünscht, dass er Geschenke verteilt", so Röckel. Zum Beispiel dass die Besoldung und das Debütat ab dem Schuljahr 2015/2016 geändert würden. Aber ihm sei klar, erklärt der Schulleiter, dass dies alles ein langer Prozess sei.

Trotzdem ist man an der Gustav-Werner-Schule guter Dinge, dass die Politik einige der Probleme anpacken und noch Lösungen dafür finden wird.

WERBUNG:



Seitenanzeige: